Die Einigkeitslüge des Staats Türkei

Christopher de Bellaigue „Rebellenland – Eine Reise an die Grenzen der Türkei“, 320 Seiten, 19,90 €, C. H. Beck, ISBN: 978-3406577536;

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Am Einzelfall das Generelle darstellen, das ist das Wesen der Reportage. Insofern hat der britische Journalist Christopher de Bellaigue auf seiner fast dreijährigen Zeitreise durch das ostanatolische Städtchen Varto eine klassische Reportage geschrieben. Sie ist das Beste, was ich bisher über innertürkische Konflike gelesen habe.

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Der Liebsten am Abend vorgelesen

Ray Bradbury „Ausgewählte Erzählungen“, 661 Seiten, 19,90 €, Diogenes, ISBN: 978-3257066548;

Dieses Buch ist ein wahres Schatzkästchen, 25 Kurzgeschichten von einem der besten Kurzgeschichten-Schreiber der Welt. Wer Ray Bradbury noch nicht kennt, für den wird es Zeit. Der Diogenes-Verlag hat mit diesem wunderbar ausgestattetem, mit Schuber versehenem Band für einen guten Einstieg gesorgt.

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Weihnachten wie in meiner Kindheit

Gebrielle Vincent „Weihnachten bei Ernest und Celestine“, 40 Seiten, 14,90 €, Tulipan, ISBN: 978-3939944171;

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Oh, dachte ich, was ist da passiert: Mimi und Brumm waren in meiner Kindheit mein Lieblingsbuch zu Weihnachten. Und jetzt Ernest und Celestine? Aber was sind schon Namen? Dem Tulipan-Verlag sei Dank, dass er den Klassiker von 1983 wieder herausgebracht hat – für die Kinder von 2008.

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Geschenktipp 4: 1080 Rezepte, Spanien kulinarisch erfahren

Simone und Inés Ortega „1080 Rezepte“, 976 Seiten, 39,90 €, Phaidon, ISBN: 978-0714899756;

Von außen atmet dieses Buch den Atem der 70er Jahre – der Einband in Leinen, das gelbliche Papier und die wenigen Fotos. Kein Wunder: Simone Ortegas „1080 Rezepte“ ist seit über 35 Jahren, seit 1972, das beliebteste Kochbuch Spaniens. Generationen haben danach gekocht. Nun hat es Tochter Inés überarbeitet, und der Phaidon-Verlag hat es erstmals auf deutsch herausgebracht.

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Afrikas Glück aus luftiger Höhe

George Steinmetz „Afrika – Das Glück der Weite“, 215 Seiten, 39,90 €, Frederking & Thaler, ISBN: 978-3894057145;

Wer Afrika liebt, wird dieses Buch nicht mehr aus der Hand geben. Der kalifornische Fotograf George Steinmetz hat den Kontinent in allen Richtungen überquert, von Nord nach Süd und Ost nach West und dabei fantastische Bilder geschossen – eine unglaubliche Vielfalt an Farben und Formen.

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Von Schuld und Unschuld der Liebe

Orhan Pamuk „Das Museum der Unschuld“, 650 Seiten, 24,90 €, Hanser, ISBN: 978-3446230613;

Über dieses Buch wurde so viel geschrieben wie über sonst keins diesen Herbst, und der Autor durfte sogar die Buchmesse eröffnen. Orhan Pamuk, der Pate der türkischen Literatur, das demokratische Gewissen seines Heimatlandes, der feinsinnige, bürgerliche Aristokrat hat wieder ein faszinierendes Buch geschrieben.

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Der Wunsch, in der Mitte zu leben

Renan Demirkan „Septembertee oder das geliehene Leben“, 200 Seiten, 16,95 €, Gustav Kiepenheuer, ISBN: 978-3378010987;

Eigentlich kennt man sie als Schauspielerin. Seit sie ihren ersten Roman („Schwarzer Tee mit drei Stück Zucker“) veröffentlichte, ist sie auch als Schriftstellerin erfolgreich – Renan Demirkan, eine der bekanntesten Deutsch-Türkinnen. „Septembertee“ ist ihre Autobiografie, ein beeindruckendes Zeugnis des Lebens am Rand unserer Gesellschaft.

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Pflichtlektüre auch nach fast 60 Jahren

C. W. Ceram „Götter, Gräber und Gelehrte“, 400 Seiten, 15 € (Sonderausgabe), Rowohlt, ISBN: 978-3498009359;

In meiner Kindheit war dies eines meiner wichtigsten Bücher. Eine Empfehlung meines Vaters (der den Ceram als Kind selber verschlungen hatte). Nach der Lektüre, als Zwölfjähriger, wollte ich unbedingt Archäologe werden – ein Berufswunsch, der fast bis zum Abitur Bestand hatte. Und jetzt diese prachtvolle Neuausgabe …

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Brennende Bücher des tätowierten Mars-Kolonisten

Ray Bradbury „Space Opera“ („Der illustrierte Mann“, „Die Mars-Chroniken“, „Fahrenheit 451“ Hardcover im Schuber), 960 Seiten, 39 €, Diogenes, ISBN: 978-3257066500;

Der Mann ist ein Genie, ein verkanntes Genie. Denn Ray Douglas Bradbury ist noch immer zu vielen Literaturfreunden nicht bekannt. Er verbindet auf raffinierte kindliche Lust zum Fabulieren mit zündender Sozialkritik. Der Diogenes-Verlag pflegt Bradburys Werk seit Jahrzehnten und hat nun unter dem Titel „Space Opera“ drei der wichtigsten Werke überarbeitet und als Hardcover neu veröffentlicht.

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Vom Spießerkind zum „Gottvater des Punk“

Paul Trynka „Iggy Pop“, 528 Seiten, 29,90 €, Rogner & Bernhardt, ISBN: 978-3807710396 (erhältlich bei www.zweitausendeins.de);

James Osterberg jun. ist schon 61, er hatte bisher ein bewegtes Leben, und darum sind 520 Seiten Biografie durchaus okay. Schon gar, wenn man weiß, das Osterberg als Iggy Pop bekannt ist oder schlicht als „Gottvater des Punk“. Ein ungewöhnliches Werk über einen ungewöhnlichen Musiker.

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