Was vor der Schrift geschah

Hermann Parzinger „Die Kinder des Prometheus – Eine Geschichte der Menschheit vor der Erfindung der Schrift“, 848 Seiten, C.H. Beck, 39,95 €, ISBN: 978-3406666575;

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Ist eigentlich kein Bildband. Im Gegenteil, die paar Zeichnungen in diesem kiloschweren Buch sind nicht der Rede wert. Und doch, so finde ich, gehört der Parzinger unbedingt in diese Aufstellung von überaus weihnachtsgeschenktauglichen Büchern. Schon lange nämlich habe ich kein derart faszinierendes wissenschaftliches Werk gelesen.

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Vom wahren Sinn der Ortsnamen

Douglas Adams „Der tiefere Sinn des Labenz“, 312 Seiten, Rogner & Bernhard, 14,90 €, ISBN: 978-3954030538;

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Wir kennen die Antwort. Sie lautet „42“. Es ist die Antwort auf alle Fragen, herausgefunden vom leistungsstärksten Computer, der im Universum jemals gerechnet hat. Und gegeben hat uns diese Antwort Douglas Adams, der Schöpfer von „Per Anhalter durch die Galaxis“. Mit der Frage nach dem Sinn des Labenz hat Adams (gest. 2001) noch mal nachgelegt.

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Das 1984, das gar keines ist

Haruki Murakami „1Q84“, 1021 Seiten, 32 €, DuMont, ISBN: 978-3832195878;

Der Mann gilt immerhin als wichtigster und vor allem erfolgreichster Schriftsteller Japans. In seinem neuesten über 1000 Seiten starkten jüngsten Epos, das gerade weltweit in Übersetzungen erschienen ist, erzählt er eine Parallelwelt-Geschichte, die – ausgerechnet – ins Orwell’sche Jahr 1984 fällt.

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Durchs amüsante Ostdeutschland

Wolfgang Herrndorf „Tschick“, 256 Seiten, 16,95 €, Rowohlt, ISBN: 978-3871347108;

Okay, „Tschick“ ist ein Bestseller, kein wirklicher Geheimtipp. Aber das ahnte ich nicht, als ich mir dieses Buch im Herbst für eine Rezension besorgte. Inzwischen gilt „Tschick“ als Entdeckung, wurde von den Feuilletons frenetisch gefeiert. Und ich muss sagen: Voll zu Recht!

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Die Stimme der Entrechteten

Thomas Hettche „Die Liebe der Väter“, 223 Seiten, 16,95 €, Kiepenheuer & Witsch, ISBN: 978-3462041873;

Ein Buch, das ich auch selber schreiben könnte: Peter trennte sich von Ines, als die gemeinsame Tochter gerade zwei Jahre alt war. Seitdem ist die kleine Annika Machtinstrument. Aus jeder Terminabsprache wird ein Kampf. Als Peter mit Freunden und der inzwischen 13-jährigen Tochter zum Jahreswechsel auf Sylt urlaubt, kommen sich Vater und Tochter erstmals näher. Ein sehr persönliches Buch!

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Der Rost greift um sich im alten Amerika

Philipp Meyer „Rost“, 460 Seiten, 22,95 €, Klett-Cotta, ISBN: 978-3608938937;

Buell ist das, was dem Ruhrgebiet gottlob erspart blieb. Die Kleinstadt in Pennsylvania ist tot, seit das Stahlwerk hier schloss. Und Buell ist nur ein Beispiel unter vielen. Insgesamt wurden 1987 in dem US-Bundesstaat 150.000 Arbeiter in der Schwerindustrie entlassen. Über die Folgen hat Philipp Meyer einen weltweit gefeierten Roman geschrieben: „Rost“.

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Warum Affenhirn gut schmecken kann

Thomas O. Höllmann „Schlafendes Lotus, trunkenes Huhn – Kulturgeschichte der chinesischen Küche“, 255 Seiten, 19,95 €, ISBN: 978-3406605390;

Neulich erst las ich von einem Besucher in einem China-Restaurantg, der verstört das Weite suchte, weil die Leute um ihn herum ständig rülpsten. China ist anders, und das Essen ist es auch. Denn merke: „Die Chinesen essen alles, was vier Beine hat und kein Tisch ist!“ Ausgehend von dieser Weisheit erklärt der Sinologe Thomas O. Höllmann auf amüsante Weise die chinesische Küche.

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Fotografie auf dem Höhepunkt: Poliza und sein Afrika

Michael Poliza „Classic Africa“, 320 Seiten, 98 €, Te Neues, ISBN: 978-3832793746;

Dieser Bildband ist zweifelsohne die schönste Neuerscheinung dieses Winters. Ein prachtvoller Bildband mit Fotos eines der besten Fotografen der Gegenwart. 98 Euro sind ein stolzer Preis, aber für das in Wildlederoptik eingebundene Buch durchaus angemessen. Ein Geschenk für besonders liebe Freunde.

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Namibia in der Breitband-Perspektive

Hans Gasser „Namibia Panorama“, 160 Seiten, 48 €, Edition Panorama, ISBN: 978-3898234269;

Die in Mannheim beheimatete Edition Panorama ist bekannt für ihre ungewöhnlichen Fotos und die ungewöhnlichen Formate, nämlich extremes Querformat. „Namibia“ ist der jüngste Streich. Und er brilliert durch die außergewöhnlichen Bilder von Hans Gasser, Fotos aus einem außergewöhnlichen Land.

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Die Tagebücher der unabhängigen Designer

Simone Werle „Style Diaries – World Fashion from Berlin to Tokyo“, 400 Seiten, 19,95 €, Prestel, ISBN: 978-3791344751;

Hatten Sie auch immer den Eindruck, dass das was auf den Laufstehen zwischen Mailand und Rom außer den Models keiner tragen kann? Simone Werles „Style Diaries“ sind der Gegenentwurf in Zeiten des Web 2.0. Sie zeigt Designerentwürfe aus der ganzen Welt, die eines gemein haben: Sie sind tragbar und stammen von Bloggern.

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