Der Regenbogen kommt und geht

Wendy Goodman „Die Welt der Gloria Vanderbilt“, 221 Seiten, 49.80 €, Schirmer/Mosel, ISBN: 978-3829605076;

Wann immer zurzeit eine der großen US-Schauspielern aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts stirbt, ist die Rede von der „letzten Diva“. Alles falsch. Die letzte Diva, die amerikanische Erbin, Schauspielerin, Designerin, Malerin und Autorin Gloria Vanderbilt, ist inzwischen 87 Jahre alt und – sie lebt! Aus dem vielfältigen Leben der New Yorkerin aus bestem Hause, in Europa längst nicht so bekannt wie in ihrem Heimatland, erzählt dieser prächtige Bildband.

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Der geheime Völkermord

Alfred de Zayas „Völkermord als Staatsgeheimnis – Vom Wissen über die ,Endlösung der Judenfrage‘ im Dritten Reich“, 204 Seiten, 26,90 €, Olzog, ISBN: 978-3789283291;

Wer wusste eigentlich was? Auch 66 Jahre nach Kriegsende wird in Historikerkreisen darüber gestritten, ob die Deutschen schon während der Nazi-Diktatur vom Holocaust, also der systematischen Vernichtung der Juden, wussten. Der lange in Deutschland tätige amerikanische Völkerrechtler Alfred de Zayas hat jetzt so eine Art Anti-Goldhagen vorgelegt. Der hatte vor 15 Jahren die Deutschen als „Hitlers willige Vollstrecker“ dargestellt. Wie zu erwarten war, bekommt de Zayas vor allem Beifall von rechten Kreisen.

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Die Grenzen der grenzenlosen Freiheit

Rainer Funk „Der entgrenzte Mensch“, 240 Seiten, 19,99 €, Gütersloher Verlagshaus, ISBN: 978-3579067568;

Unsere Gesellschaft ist grenzenlos. Individualismus, Globalisierung und Liberalismus sichern uns eine Freiheit zu, die vor wenigen Jahrzehnten noch nicht einmal denkbar war. Aber können wir damit wirklich umgehen? Rainer Funk, Tübinger Psychoanalytiker und Schüler von Erich Fromm, hat da so seine Zweifel. Und er kann sie auch noch begründen.

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Vielfalt statt Angrenzung

Zafer Senocak „Deutschsein – Eine Aufklärungsschrift“, 180 Seiten, 16 €, Edition Körber, ISBN: 978-3896840837;

Die Veröffentlichung dieses Buchs hat wohl nichts mit der Sarrazin-Debatte von vorigem Herbst zu tun, aber jene mal verlogene, mal irritierende Diskussion wird durch diese andere Perspektive ergänzt. Was ist „Deutschsein“? Und: Welche Rolle spielt die Aufklärung, jene Epoche, die uns eigentlich freier gemacht haben soll?

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Das Netz, Bedrohung und Herausforderung

Nicholas Carr „Wer bin ich, wenn ich online bin …“, 384 Seiten, 19,95 €, Blessing, ISBN: 978-3896674289;

Kai Hinrich Renner/Tim Renner „Digital ist besser“, 246 Seiten, 22 €, Campus, ISBN: 978-3593392080;

Das Netz ist inzwischen alles: Hier pflegen wir soziale Kontakte, tauschen uns also mit anderen Menschen aus, wir kaufen ein, wir organisieren unsere Freizeit und verbingen einen Großteil unserer Freizeit. Dass die digitale Revolution, die unser Leben in den vergangenen 15 Jahren extrem verändert hat, nicht ohne Folgen auf uns Menschen bleibt, ist klar. Zwei neue Bücher dazu:

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Vom Nutzen der Todsünden

Aviad Kleinberg „Die sieben Todsünden – Eine vorläufige Liste“, 239 Seiten, 19,90 €, Insel, ISBN: 978-3458174820;

Sieben Todsünden kennt die Kirche: Von Trägheit bis Hochmut, von Neid bis Zorn. Was aber hat dies zu bedeuten? Welche Funktion haben Sünden? Der israelische Geschichtsprofessor Aviad Kleinsberg deutet in einer kulturgeschichtlichen Betrachtung, was gut und was böse ist und warum es das ist. Er hält sich dabei an historische Quellen und interpretiert sie aus heutiger Perspektive auf höchst unterhaltsame Art.

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Was früher alles besser war

Michael Miersch/Henryk M. Broder/Josef Joffe/Dirk Maxeiner „Früher war alles besser“, 244 Seiten, 16,99 €, Knaus, ISBN: 978-3813503852;

Da haben sich ja die Richtigen zusammengefunden: Chefzyniker Henryk M. Broder, der ehemalige Natur-Chefredakteur Maxeiner und dessen Kumpel Miersch und nicht zuletzt der frühere SZ-Redakteur und jetzige Zeit-Herausgeber Josef Joffe. Das ungleiche Quartett erinnert sich: Früher ar alles besser, diesen Satz kennen wir ja zur Genüge von Eltern, Großeltern und Vorgängern im Amt.

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Ach Du heiliger Feierabend

Asfa-Wossen Asserate „Draußen nur Kännchen“, 188 Seiten, 18,95 €, Scherz, ISBN: 978-3502151579;

Nein, das ist kein Scherz oder ein Werbegag. Asfa-Wossen Asserate ist tatsächlich adeligen Geblüts, in direkter Linie mit dem äthiopischen Königshaus verwandt. Der 1948 geborene Prinz hatte in England und Deutschland studiert, hier sogar promoviert und ist heute als Unternehmensberater tätig. „Manieren“ hieß sein erstes Buch.

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Zwei intelligente Herren ziehen Bilanz

Axel Hacke/Giovanni di Lorenzo „Wofür stehst Du?“, 230 Seiten, 18,95 €, Kiepenheuer & Witsch, ISBN: 978-3462042412;

Zwei der größten Helden des Gegenwarts-Journalismus haben sich zusammengetan und ein Buch geschrieben: Axel Hacke, kultiger Kolumnenautor fürs SZ-Magazin, und Giovanni di Lorenzo, der Chefredakteur der Zeit und smarter Fernsehtalker. Beide sind nicht nur gleichalt, sie kennen sich auch sehr gut. Starteten sie doch ihre Karriere vor über 20 Jahren in der Redaktion der Süddeutschen Zeitung in München.

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Über die Wirkung der Freimaurerei

Lorenz Jäger „Hinter dem großen Orient – Freimaurerei und Revolutionsbewegungen“, 141 Seiten, 19,90 €, Karolinger, ISBN: 978-3854181347;

Wer Freimaurer hört, denkt an Geheimbünde, an den Versuch der Weltherrschaft, an alte Männer und den Da-Vinci-Code. Lorenz Jäger, Redakteur bei der FAZ, räumt mit diesen Mythen auf und beleuchtet in diesem handlichen Buch anhand historischer Quellen die Geschichte und das Wirken der Logen.

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