Ein Jahrhundertleben: Von Rilke in den Gulag

Angela Rohr „Der Vogel“, 300 Seiten, 18 €, Basisdruck, ISBN: 978-3861631170;

Ein unglaubliches Leben: Geboren 1895 in Mähren in der k&k-Zeit, studierte sie Psychoanalyse bei Siegmund Freud, lebte in der Schweiz, war befreundet mit Rainer Maria Rilke, wurde Kommunistin, ging nach Moskau und überlebte 15 Jahre lang den Gulag und ging dann nach Moskau, wo sie 1985 starb. Ihre wichtigsten Erzählungen und Reportagen hat  nun der Berliner BasisDruck-Verlag veröffentlicht.

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Margwelaschwili und das Ende der Eiszeit

Giwi Margwelaschwili „Der Kantakt“, 800 Seiten, 36 €, Verbrecher, ISBN: 978-3940426192;

Was für ein erstaunliches Leben: Giwi Margwelaschwili, inzwischen 83 Jahre alt, geboren als Sohn georgischer Flüchtlinge in Berlin, nach dem Krieg entführt in die Heimat seiner Väter und dort festgehalten, bis 1987 – kurz bevor die Mauer fiel. In dem 2009 erschienen 800-Seiten-Wälzer „Der Kantakt“ schreibt der alte Mann über sich selber aber auch über sein Jahrhundert, über die Wechselwirkungen zwischen Politik und Literatur.

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Ministerpräsident ohne Gedächtnis

Joachim Zelter „Der Ministerpräsident“, 188 Seiten, 18,90 €, Klöpfer & Meyer“, ISBN: 978-3940086839;

Bei Kabinett denkt er an Raritäten, nicht an Minister. Und von seiner Frau kennt er nur noch die Telefonnummer, weiß nicht mal, warum man eine Frau haben sollte und ob nicht ein Fahrrad sinnvoller wäre. Claus Urspring ist Ministerpräsident, und er hatte einen schweren Unfall, der ein zehntägiges Koma verursachte. Nun kümmern sich um ihn sein Mitarbeiter Julius März und andere Berater. Denen geht es aber vor allem um sich selber.

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Picasso und seine Leidenschaft für das Buch

Pablo Picasso „Kunst am Buch“, 300 Seiten, 45 €, Hirmer, ISBN: 978-3777431017;

Das Museum Brandhorst in München ist eindeutig mein Lieblingsmuseum in Sachen Moderne Kunst. Für eine Sonderausstellung, die noch bis 16. Januar läuft, haben die Stifter des Museums, Udo und Anette Brandhorst. eine Auswahl von Büchern zur Verfügung gestellt, die eigenhändig von Picasso gestaltet worden waren.

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Fotografie auf dem Höhepunkt: Poliza und sein Afrika

Michael Poliza „Classic Africa“, 320 Seiten, 98 €, Te Neues, ISBN: 978-3832793746;

Dieser Bildband ist zweifelsohne die schönste Neuerscheinung dieses Winters. Ein prachtvoller Bildband mit Fotos eines der besten Fotografen der Gegenwart. 98 Euro sind ein stolzer Preis, aber für das in Wildlederoptik eingebundene Buch durchaus angemessen. Ein Geschenk für besonders liebe Freunde.

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Namibia in der Breitband-Perspektive

Hans Gasser „Namibia Panorama“, 160 Seiten, 48 €, Edition Panorama, ISBN: 978-3898234269;

Die in Mannheim beheimatete Edition Panorama ist bekannt für ihre ungewöhnlichen Fotos und die ungewöhnlichen Formate, nämlich extremes Querformat. „Namibia“ ist der jüngste Streich. Und er brilliert durch die außergewöhnlichen Bilder von Hans Gasser, Fotos aus einem außergewöhnlichen Land.

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Wie’s wirklich war, in der DeDeEr

Manfred Beier „Alltag in der DDR: So haben wir gelebt“, 288 Seiten, 19,95 €, Fackelträger, ISBN: 978-3771644673;

20 Jahre sind es jetzt, dass die DDR unterging und mit ihr die Alltagskultur der sozialistischen Republik. Wie war das so in Ostdeutschland? Wie lebten die Menschen jenseits der Propaganda ihrer Staatsführung? Der Lehrer Manfred Beier (1927-2002) hat rund 60.000 Fotografien gesammelt, das größte Privatarchiv der DDR. Erst nach seinem Tod entdeckten es seine Söhne und sicherten es der Nachwelt.

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Last-Minute-Tipps für den Christbaum

Das hat ja nun schon Tradition auf dem Lesenblog. Rechtzeitig zu Weihnachten stellen wir die schönsten Bildbände des Jahres 2010 vor. Fast alle sind gerade erst erschienen, manche sind ein bisschen teurer – aber das darf ein Weihnachtsgeschenk ja durchaus sein. Lest selbst, welche 21 Kurzvorstellungen Euch in den kommenden fast drei Wochen erwarten:

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