Gescheitert als Farmer und als Autor

Ulf G. Stuberger „Ich war ein weißer Farmer in Afrika“, 256 Seiten, 19,95 €, Herbig, ISBN: 978-3776625752;

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Dieses Buch ist dreist. Da lässt sich ein angeblich von der RAF verfolgter deutscher Journalist, Eselexperte und überaus begeistert von sich selbst, als Bauer in Namibia nieder, scheitert im Unfrieden mit seinem Verpächter, kehrt zurück und tritt noch einmal voll nach: Die deutschstämmigen Namibianer sind Sklaventreiber, Rassisten und sonstige Ausbeuter. Schöne Scheiße, fällt mir dazu nur ein.

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25 Mal Leben in diesem, unseren Land

Arno Luik „Wer zum Teufel sind Sie nun?“, 336 Seiten, 22 €, Antje Kunstmann, ISBN: 978-3888975592;

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Interviews sind die hohe Kunst des Journalismus. Seinem Gesprächspartner nahe zu kommen, ohne ihm zu nahe zu kommen, bedingt zum einen eine gute Vorbereitung des Gesprächs durch entsprechende Recherche, zum anderen aber auch die Fähigkeit, sich auf sein Gegenüber einzulassen. Der Journalist Arno Luik beherrscht beides meisterhaft.

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Suchanfragen

Äußerst irritierend sind bisweilen die Suchanfragen, die auf meinen Blog führen. Nina inspirierte mich, mal näher hinzuschauen:

Dauerbrenner sind: Afrika, Engel, Liebe – und: Ottos Mops kotzt. Ist das nicht reizend?

Nackte Buben auch in Variationen wie nakte buben oder buben nackt ohne nichts, kleine nackte frauen und sogar kommt häufig vor. Die Suchenden landen übrigens bei einem sehr reizvollen Buch über Putten in Venedig. Ob sie damit zufrieden sind?

In die Kategorie skurril gehören indes:

ines, 33 münster sex  = Thomas Pletzinger „Bestattung eines Hundes“

Umgang mit schwierigen leuten

reise abenteuer leben abenteuer leben gedicht

liebe ist wie ein schlachtfeld

Die Endzeit hat vor 2009 Jahren begonnen

www ferbotene liebe von memet ent murat de (naja, deutshe Schbrache, schwere Schbrache)

Haltbarkeitsdatum

free sex film ohne anmeldung.com

Bei manchen fällt mir tatsächlich nichts ein. Irritierend nur, wie oft dieser Blog mit Sex in Verbindung gesetzt wird. Machen wir was falsch?


Ein Skeptiker voller Humor

Kurt Vonnegut „Der taubenblaue Drache“, 392 Seiten, 19,90 €, Kein & Aber, ISBN: 978-3036955391;

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Der Name verrät die eigentlich deutsche Herkunft des US-Schriftstellers, der zeitlebens als strenger Kritiker amerikanischer Großmannssucht polarisierte. Und wie so viele Autoren seiner Generation (geboren 1922) war der 2007 verstorbene Freidenker und Pessimist ein strikter Gegner des Krieges. Er hatte selber einen mitgemacht.

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Liebe Leser

endlich Urlaub! Und der SuB, der Stapel ungelesener Bücher, hat mit 88 inzwischen Rekordhöhe erreicht. Also werden wir in den nächsten Wochen die Zeit nutzen und ein bisschen anziehen. Ab sofort gibt’s jeden Tag eine Rezension, und Mitte des Monats ein Special über neue Bilderbücher.

Viel Spaß beim Lesen

Joachim

Das Spiel mit der öffentlichen Empörung

Jens Bergmann/Bernhard Pörksen (Hrsg.) „Skandal“, 352 Seiten, 18 €, Herbert von Halem, ISBN: 978-3938258477;

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Skandal, das ist der Ausruf der Bürgerlichkeit. Die Medien feiern den täglichen Skandal. Die Leser/Zuschauer/Hörer/User freuen sich, dass schon wieder eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird. Und jedes Jahr werden es mehr, weil nur noch die Empörung wirklich zieht.

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Bombende Kopftuch-Frauen?

Nilüfer Göle „Anverwandlungen – Der Islam in Europa zwischen Kopftuchverbot und Extremismus“, 158 Seiten, 10,90 €, Wagenbach (brochiert), IBN: 978-3803125989;

goele

Während in Deutschland noch intensiv über den Bau von Moscheen und den EU-Beitritt der Türkei gestritten wird, ist der Islam in Europa in Wirklichkeit längst einen Schritt weiter – als Teil der Gesellschaft. Allein in Deutschland sollen zwischen drei und vier Millionen Muslimen leben, ein Anlass über deren Bedürfnisse und Hoffnungen zu diskutieren.

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Huuuch, Transen in der Türkei …

Mehmet Murat Somer „Die Prophetenmorde“, 239 Seiten, 16,90 €, Tropen, ISBN: 978-3608502015;

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Abseits der Istiklal, der Einkaufsstraße in Istanbuls Touri-Viertel Beyoglu steppt jede Nacht der Bär: Eine bunte Transvestitenszene ist hier zu Hause und lebt offen ihre Neigungen aus – etwas was man in der Türkei nie und nimmer vermuten würde. Der Schriftsteller Mehmet Murat Somer will den Transen mit seinen Schmunzel-Krimis, den Hop-Çiki-Yaya-Thrillern, zu einer Normalität verhelfen.

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Die zwei Seiten einer Medaille

Aysegül Acevit „Zu Hause in Almanya“, 196 Seiten, 17,90 €, Campus, ISBN: 978-3593386997;

Das Bild, das meine Tochter von Ausländern hat, bekümmert mich: Wann immer sie abends in München unterwegs ist und von jungen Männern angemacht oder bedroht wird, sind es nur „die Türken“. Schlimm? Schlimm! Jetzt habe ich mit ihr einen Deal geschlossen: Ich korrigiere ihre Studienarbeiten, und sie liest dieses Buch. Sie ist einverstanden. Es besteht wieder Hoffnung!

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