Von der Sinnlosigkeit des Unvollkommenen

Cesare Pavese „Die einsamen Frauen“, 208 Seiten, 19,90 €, Claassen, ISBN: 978-3546004381;

„Bitterer Reis“ ist einer der berühmtesten Filme der italienischen Nachkriegszeit, ein Zeitdokument, dass Hunger, Armut und Ausbeutung im ländlichen Nachkriegs-Italien eindrucksvoll darstellt. „Die einsamen Frauen“ ist das literarische Gegenstück dazu. Autor Cesare Pavese wäre im September 100 Jahre alt geworden. Die Neuausgabe dieses 1949 veröffentlichten Romans ist ein perfektes Vermächtnis.

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Dem Leben auf die Schippe gesprungen

Hans Pleschinski „Ludwigshöhe“, 560 Seiten, 24,90 €, C. H. Beck, ISBN: 978-3406576898;

„Der letzte Wille, ein Donnerschlag. War das Machwerk unter dem Einfluss von Medikamenten verfasst worden?“ In der Tat, das Erbe der drei finanziell klammen Geschwister hat’s in sich. Eine Villa auf der Ludwigshöhe am Starnberger See gehört ihnen, wenn sie dort ein Heim für Lebensmüde aufmachen. Rasant, komisch, tragisch – ein Spiegel unserer Gesellschaft.

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Vor der Selbsterkenntnis kommt der Schmerz

Anne Enright „Das Familientreffen“, 330 Seiten, 19,95 €, DVA, ISBN: 978-3421043702;

So stellt man sich Irland vor: Schwermütig, depressiv, aber auch hintergründig und komisch. Als sich Veronicas Familie nach dem Selbstmord von Bruder Liam trifft, brechen all die alten, mühsam unter der Decke gehaltenen Konflikte wieder durch. Ein Buch wie ein Vulkan – und zurecht dem englischer „Booker-Preis“ ausgezeichnet.

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Familiengeschichte in allen Zeiten

Isabella Huser „Das Benefizium des Ettore Camelli“, 327 Seiten, 23 €, Bilger, ISBN: 978-3037620007;

Ein kleines Land, neutral und selbstbewusst. Und immer wieder gebiert die Schweiz neue, interessante Autoren: Alain Claude Sulzer etwa oder nun Isabelle Huser: Zwei Lebensgeschichten aus zwei Epochen erzählt die Züricher Autorin  in ihrem viel beachteten Debutroman.

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Weihnachten wie in meiner Kindheit

Gebrielle Vincent „Weihnachten bei Ernest und Celestine“, 40 Seiten, 14,90 €, Tulipan, ISBN: 978-3939944171;

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Oh, dachte ich, was ist da passiert: Mimi und Brumm waren in meiner Kindheit mein Lieblingsbuch zu Weihnachten. Und jetzt Ernest und Celestine? Aber was sind schon Namen? Dem Tulipan-Verlag sei Dank, dass er den Klassiker von 1983 wieder herausgebracht hat – für die Kinder von 2008.

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Neue Bücher, ab heute wieder täglich!

Endlich Ferien, von wegen staade Zeit! Die Post ging ab, aber jetzt ist wieder Zeit zum Lesen, und darum gibt’s wieder täglich eine neue Rezension.

Freut Euch in den nächsten Tagen unter anderem auf:

  • Isabella Huser „Das Benefizium des Ettore Camelli“
  • Anne Enright „Das Familientreffen“
  • Hans Pleschinski „Ludwigshöhe“
  • Cesare Pavese „Die einsamen Frauen“
  • Wolfgang Kaes „Feuermal“

und viele andere mehr.

Schaut doch rein!

Geschenktipp 10: Ganz im Gernhardt’schen Sinne

Reinhard Michl „Bilder Buch Leben“, 159 Seiten, 49 €, DTV, ISBN: 978-3423083003 (auch als brochierte Sonderausgabe, 15 €, ISBN: 978-3423345088);

„Reinhard Michl ist eine seltene Begabung. Scheinbar mühelos gelingt es ihm, in seinen Arbeiten vier Qualitäten zu vereinigen: Poesie, Humor, Realistik und Drastik“, so schrieb Michael Ende über den Künstler, zu dessen 60. Geburtstag nun ein Querschnitt durch 30 Jahre künstlerisches Schaffen erschienen ist.

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Geschenktipp 9: Ein Amerika zum Träumen

Antony Shugaar/Catherine Donzel/Marc Walter „Legendäre Reisen in Nordamerika“, 319 Seiten, 50 €, Frederking & Thaler, ISBN: 978-3894057138;

Mit Amerika ist derzeit ja nicht unbedingt ein Staat zu machen: Ein wild gewordener George Bush, eine enthemmte Finanzwirtschaft haben den amerikanischen Traum nicht nur im alten Europa in Misskredit gebracht. Dieses Buch handelt von anderen Zeiten, Zeiten, in denen die USA noch die Verheißung war und Reisen eine beschwerliche Angelegenheit. Schön war’s …

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Geschenktipp 8: Ein Leben mit und zwischen Büchern

Estelle Ellis/Caroline Seebohm „Mit Büchern leben“, 255 Seiten, 24,95 €, Gerstenberg, ISBN: 978-3836929837;

„Mit Büchern leben“ ist zwar schon acht Jahre alt, aber heute so lesenswert wie damals. Schön, dass es der Gerstenberg-Verlag in einer günstigen, brochierten Sonderausgabe – das Original kostete 66 Euro – veröffentlicht hat.

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Geschenktipp 7: Pavarotti mal ganz privat und ohne Allüren

Felix Scheuerpflug „Luciano Pavarotti“, 220 Seiten, 39,90 €, Collection Rolf Heyne, ISBN: 978-3899104011;

Der Mann ist ohnehin schon unsterblich – als größter Tenor aller Zeiten. Zu seinem ersten Todestag hat die Collection Rolf Heyne dem im September 2007 im Alter von 71 Jahren gestorbenen Sänger einen großen Bildband gewidmet. Die vielen privaten Fotos nennen seine Frau und seine Töchter in einem Geleitwort „wahre Schätze“. Und das sind sie auch.

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