Die Liebe zu fremden Orten

Matthias Zschokke „Auf Reisen“, 240 Seiten, 18,90 €, Ammann, ISBN 978-3250601272;

zschokke

Wenn jemand eine Reise tut … Hier  erfüllt sich endlich dieser viel zitierte Satz von Matthias Claudius. Der Schweizer Matthias Zschokke hat tatsächlich viel zu erzählen. Für den Züricher Tagesanzeiger war  der Wahlberliner etliche Male „Auf Reisen“ – ohne Reiseführer.

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Wir sind schuld am Völkermord

Lukas Bärfuss „Hundert Tage“, 197 Seiten, 19,90 €, Wallstein, ISBN: 978-3835302716;

Die Grenzen zwischen gut gemeint und schlecht gemacht sind fließend. Und auch Schopenhauer wusste schon: „Zu allen Zeiten ist viele und gute Moral gepredigt worden.“ In diesem Sinne stellt Lukas Bärfuss in seinem „Hundert Tage“ über den Genozid in Ruanda die westliche (Entwicklungshilfe-)Politik schlechthin in Frage.

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Ehrenmörder sind Täter und Opfer

Ayse Önal „Warum tötet ihr?“ , 336 Seiten, 18,90 €, Droemer, ISBN: 978-3426274736;

ayse

Naja, langsam nervt es schon. Wieder ein Buch über die mittelalterliche türkisch-kurdische Stammesgesellschaft, die so genannte Ehrenmorde an Frauen aus angeblichen religiösen Gründen fördert. Schlimm, dass es so ist. Schlimm aber auch, dass das westliche deutsche Bild von der Türkei zunehmend durch dieses Exzesse geprägt wird.

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Die vielen Formen von Wahrheit

Filip Florian „Kleine Krieger“, 268 Seiten, 22,80 €, Suhrkamp, ISBN: 978-3518420140;

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Ein Massengrab in einem kleinen Ort in Rumänien? Ganz klar, da denkt man sofort an Verbrechen des 1989 untergegangenen Diktators Ceaucescus. Das tut auch der rumänische Staat und lässt fünf mit Staatsterror erfahrene Experten aus Argentinien in die Karpaten einfliegen. Eine einfache Geschichte? Nein, keineswegs!

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Zahlreiche Morde und andere Unglücksfälle

Kate Atkinson „Lebenslügen“, 432 Seiten, 18,95 €, Droemer, ISBN: 978-3426198193;

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Alles ist gut: Drei Menschen und ein Tier in Edinburgh. Joanna Hunter (36), Ärztin, ihr Baby Gabriel, die Haushaltshilfe Reggie (16) und Sadie, der Hund. Doch dann bekommt dieses Idyll Risse. Gewalt wird das beherrschende Thema – und Jackson Brodie übernimmt die Ermittlungen.

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Wir Menschen mussten einfach sein

Simon Conway Morris „Jenseits des Zufalls“, 367 Seiten, 44,90 €, Berlin University Press, ISBN: 978-3940432070;

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Es ist eines der ungelösten Rätsel der Menschheit. Läuft die Evolution ziellos ab oder entwickelt sich das Leben zwangsläufig zu intelligenten Spezies? Ist der Mensch Zufall oder unvermeidbare Konsequenz des Lebens? Cambridge-Professor Simon Conway Morris jedenfalls glaubt nicht an Zufälle.

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Vom Zusammenfinden und Trennen

Peter Kihlgard „Liebe ganz oder gar nicht“, 283 Seiten, 18,95 €, DVA, ISBN: 978-3421043818;

kihlgard

Die Liebe birgt das Tragische in sich. Bei Kicki und Lasse ist es der Tod, der die Liebe vollendet. Sie sterben gemeinsam, nach 30 Jahren voller Leidenschaft und voller Konflikte, weil Kicki unheilbar krank ist und Lasse ohne sie nicht leben kann. Eine berührende Geschichte.

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Die technologische Zukunft wird weiblich

Matthias Horx „Technolution“, 278 Seiten, 24,90 €, Campus, ISBN: 978-3593385556;

Der Fortschritt ist unaufhaltsam. Die digitale Revolution spült alles hinweg. Blogs wie dieser werden eine goldene Zukunft haben (na ja, dieser nicht, er bringt ja kein Geld), und Zeitungen liest kein Mensch mehr. Autos rollen vollautomatisiert auf den Straßen und intelligente Kühlschränke nehmen uns den Einkauf ab. Sieht so unsere Zukunft aus? Nein, sagt Matthias Horx.

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Ohne Hoffnung in Potsdam

Andreas Maier „Sanssouci“, 303 Seiten, 19,80 €, Suhrkamp, ISBN: 978-3518420300;

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Potsdam ist eine der schönsten Städte der Republik, sage ich, sagt Gabi. Andreas Maier, geborener Bad Nauheimer und ehemaliger Stadtschreiber in Potsdam, ist wohl anderer Meinung. Schmeichelnd ist es jedenfalls nicht gerade, was er in „Sanssouci“ erzählt.

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Zerwürfnisse in einer mobilen Welt

Daniel Kehlmann „Ruhm“, 203 Seiten, 18,90 €, Rowohlt, ISBN: 978-3498035433;

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Eine schwierige Aufgabe. Nach dem Weltbestseller „Die Vermessung der Welt“ sollte Daniel Kehlmanns nächstes Buch natürlich nicht allzu sehr abfallen. Er scheint es geschafft zu haben, zumindest vom Leserzuspruch her. Aktuell steht „Ruhm“ auf Platz 5 der Spiegel-Bestsellerliste.

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