Von den Juden, die zurückkehrten

Irmela von der Lühe/Axel Schildt/Stefanie Schüler-Springorum „Auch in Deutschland waren wir nicht wirklich zu Hause – Jüdische Remigration nach 1945“, 508 Seiten, 42 €, Wallstein, ISBN: 978-3835303126;

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Dass nach dem Ende des Dritten Reiches deutsche Juden aus dem Exil wieder in die frühere Heimat zurückkehrten, erscheint unglaublich. Denn die junge Bundesrepublik war in ihrem Innern alles anderes als judenfreundlich. Auf einer Tagung in Hamburg 2006 entstanden die Beiträge für dieses wichtige zeitgeschichtliche Werk.

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Ein Latino in New York – hart, aber herzlich

Junot Díaz „Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao“, 384 Seiten, 19,95 €, S. Fischer, ISBN: 978-3100139207;

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Was verbindet man gemehinhin mit dem Begriff Nerd? Richtig, ein pickeliger Junge, fett gefressen mit Fast-Food, Tag und Nacht am Computer und damit ohne soziale Kontakte. Oscar Wao (oder heißt er eigentlich Oscar Wild?) ist so ein Bursche – ein Science-Fiction-Freak, der alle Folgen von Raumschiff Enterprise nachspielen kann und am PC elbisch gelernt hat – was bekanntlich im „Herrn der Ringe“ gesprochen wird.

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„Ich war Miss Auschwitz“

Zyta Rudzka „Doktor Josefs Schönste“, 315 Seiten, 21,95 €, Ammann, ISBN: 978-3250601241;

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„Miss Auschwitz“ gewesen zu sein, ist das zynisch? Nein, für die damals zwölfjährige Czechna war die Begegnung mit dem ungeheuerlichen Dr. Josef Mengele die Rettung ihres Lebens, und ein innerer Wendepunkt. Weiterlesen

Vom Überleben nach dem Grauen

Wally Lamb „Die Stunde, in der ich zu glauben begann“, 752 Seite, 22,95 €, Pendo; ISBN: 978-3793421610;

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Ein dicker Wälzer, aber ich habe keine Seite bereut. Wally Lamb hat eine faszinierende Geschichte gestrickt um Colombine, die „Mutter“ aller Schüler-Amokläufe, eine Geschichte voller Verstrickungen, dunkler Abgründe, für die die ungeheuerlichen Vorgänge an der Highschool in Littleton/Colorado lediglich die Fassade darstellen.

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Die Hitzewelle reißt die ganze Familie mit

Anne B. Ragde „Hitzewelle“, 317 Seiten, 17,95 €, BtB, ISBN: 978-3442752256;

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War das jetzt? Ja, das war’s! Wie schade. Mit dem dritten Teil endet nun die Familiensaga der norwegischen Schriftstellerin Anne B. Ragde – eine der packendsten Geschichten, die ich in den vergangenen Jahren gelesen habe, aus einem fernen Land, das uns doch so nah ist. Weiterlesen

Das Genie scheitert an der Absolutheit

Guillermo Martinez „Roderers Eröffnung“, 118 Seiten, 14,95 €, Eichborn, ISBN: 978-3821857879;

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Schach als literarisches Thema, das ist nicht selten. Ob Zweigs „Schachnovelle“ oder das im vergangenen Jahr erschienene „Am Rand“ von Sebnem Izigüzel, immer geht es um Klarheit und Konsequenz dieses Spiels. Mit „Roderers Eröffnung“ hat der Eichborn-Verlag nach zwei neueren Krimis von Guillermo Martinez nun eine 17 Jahre alte Novelle des Argentiniers herausgebracht.

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Die schöne Lau muss einfach nur lachen

Eduard Möricke/Daniela Drescher „Die Geschichte von der schönen Lau“, 36 Seiten, 14,50 €, Urachhaus, ISBN: 978-3825176419;

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Selbst für einen Tatort (mit dem schwäbischen Kommissar Bienzle) hatte „die schöne Lau“, eines der berühmtesten Märchen von Eduard Mörike herhalten müssen. Und jetzt ein Bilderbuch? Keine Frage: Daniela Drescher hat die romantische Geschichte über die junge Nixe, die nur Lachen erlösen kann, so schön illustriert, schöner geht’s nicht. Weiterlesen