Große Gefühle zwischen Kind und Bruder

Nicholas Shakespeare, „Sturm“, 544 Seiten, 24,90 €, Mare-Buchverlag, ISBN: 978-3866480643;

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„Der Sturm“ war das letzte Werk von William Shakespeare. Dessen Namensvetter Nicholas hat fast 500 Jahre später ein Werk gleichen Namens herausgebracht. Aber die Ähnlichkeit täuscht: Beide Bücher haben nichts miteinander zu tun, und der Titel „Sturm“ ist das Werk der deutschen Übersetzer. Der Original-Titel „Secrets of the Sea“ passt wesentlich besser. Shakespeare schreibt über Geheimnisse – und über die Liebe. Weiterlesen

Zwei kleine Kinder zwischen Lilly, Helge, Erik und Irene

Alexa Henning von Lange, „Risiko“, 251 Seiten, 19,90 €, Dumont-Buchverlag, ISBN: 978-3832179991;

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„Mein Buch sollte man kaufen, weil es sich schön liest, es schön geschrieben ist und es von Dingen handelt, die jeden etwas angehen.“ Das hat Alexa Henning von Lange über „Risiko“ gesagt. Ob’s wahr ist? Weiterlesen

Wie wir die Zukunft in den Alpen gestalten

Cipra International (Hrsg.), „Wir Alpen – Menschen gestalten Zukunft“, 304 Seiten, 22,90 €, Haupt-Verlag, ISBN: 978-3258072630;

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Was für ein Titel: „Wir Alpen“. Die Alpen sind nicht nur eine begehrte Urlaubs-Destination, ein Paradies für Wanderer und Skifahrer. Sie sind auch ein höchst sensibles Ökosystem, dessen Veränderungen unmittelbar die dort lebenden Menschen, aber auch jene weit weg betreffen. Weiterlesen

Es gibt nichts Schöneres als zu leben

Milena Agus, „Solange der Haifisch schläft“, 172 Seiten, 18,50 €, Verlag Klett-Cotta, ISBN: 978-3608937497;

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Lesen-Guru Elke Heidenreich hat Milena Agus im Herbst bekannt gemacht. Ihre „Frau im Mond“ lag über Weihnachten in fast jeder Buchhandlung an der Kasse. Zu Recht. Was dabei unter den Tisch fiel war der Erstling von Milena Agus, auf deutsch erschienen im Frühjahr 2007. Und der ist ebenfalls sehr lesenswert. Weiterlesen

So weit wollte die Bibel nicht gehen

Karl Ove Knausgard, „Alles hat seine Zeit“, 640 Seiten, 21,95 €, Luchterhand-Literaturverlag, ISBN: 978-3630872643;

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Ein Wälzer, anspruchsvoll, gewichtig und als Thema das Wesen des Menschseins und die Notwendigkeit des Göttlichen. Karl Ove Knausgard, noch keine 40 Jahre alt, hat ein wahrhaft tiefsinniges Buch geschrieben, eine Art Geschichte der Engel. Weiterlesen

Der arme Blum versteht die Welt nicht mehr

Alexander Gorkow, „Mona“, 208 Seiten, 17,90 €, Verlag Kiepenheuer & Witsch, ISBN: 978-3462039153;

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„Wenn ein Mensch wirklich verliebt ist, dann ist es Blum“, so hat Alexander Gorkow in einem Interview die Botschaft seines Buchs über einen Kühlkettensysteme-Experten und dessen rumänische Angebetete Mona beschrieben. Die professionelle Kritik jedenfalls liebt dieses Buch. Weiterlesen

Die Einsamkeit hat viele Gesichter

Richard Yates, „Easter Parade“, 304 Seiten, 19,95 €, DVA, ISBN: 978-3421042613;

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Richard Yates ist eine Wiederentdeckung. Auch 15 Jahre nach seinem Tod ist der ehemalige Redenschreiber von Senator Robert Kennedy als scharfsinniger Chronist der US-Gesellschaft noch immer absolut lesenswert: Sein Amerika ist gnadenlos, gefährlich und schwer erträglich. Doch Yates empfindet stets Sympathie mit den Verlierern. Weiterlesen

Drei Schiffsbauer am Tanganikasee

Alex Capus, „Eine Frage der Zeit“, 304 Seiten, 19,95 €, Knaus-Verlag, ISBN: 978-3813502725;

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Eine deutsche Geschichte also, geschrieben von einem Schweizer. Ein Abenteuerroman, ein Männerbuch, aber sehr präzise, sehr schön erzählt. Wie Capus selber sagt, schildert er die Geschichte von drei gewöhnlichen Menschen, die ungewöhnliche Dinge tun. Weiterlesen

Bocken, rätseln, foppen: So ein Buch gibt’s nur einmal

Mark Z. Danielewski, „Das Haus“, 827 Seiten, 29,90 €, Verlag Klett-Cotta, ISBN: 978-3608937770;

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Ein solches Buch hat es bisher noch nicht gegeben. Man kann mit dem Drei-Pfund-Wälzer jemanden erschlagen – buchstäblich. 800 Seiten, 450 Fußnoten, mal rückwärts zu lesen, mal auf dem Kopf, mal sind die Seiten fast leer. Das Buch, das schon vor sieben Jahren bei seinem Erscheinen in USA spektakulär aufgenommen wurde, fand auch in Deutschland große Kritiker-Resonanz: als „Blair-Witch-Project“der Literatur und sogar als „der erste große Roman des einundzwanzigsten Jahrhunderts“ (FAZ). Weiterlesen

Leben und Vergehen im Rausch des Meeres

John Banville, „Die See“, 224 Seiten, 17,90 €, Kiepenheuer & Witsch, ISBN: 978-3462037173;

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Wahre Erzähler sind in der heutigen Literatur selten geworden. Sie gelten als altmodisch, langsam – Schriftsteller wie Martin Mosebach in Deutschland und der Ire John Banville. Sein 18. Roman ist ein schmaler Band, aber ein sehr kompakter. Der Autor wurde dafür 2006 mit dem renommierten Man Booker Prize ausgezeichnet. Weiterlesen