Die Lebensmelodie als ständiges Auf und Ab

Martín Enrique Hiller „Die Melodie ihres Lebens“, 311 Seiten, 11,95 €, Book on Demand (Vertrieb über shop.1-2-buch.de), ISBN: 978-3940445698;

Melodie_Leben

Die schönsten Geschichten schreibt immer das Leben selber, oder? Und so eine hat sich hier Martín Enrique Hiller vorgenommen – eine Art globalisierte Liebe, die ein Leben lang hält und viele Rückschläge überwindet. Der argentischstämmige Berliner Journalist hat nach eigenem Anschauen eine Geschichte geschrieben, die es noch noch nicht gibt. Das mag etwas übertrieben sein …

90.000 Bücher kommen in Deutschland jedes Jahr auf den Markt, große und (noch viel mehr) kleine. Und alle streben nach Publikum. Hiller, Jahrgang 1971, ist den schweren Weg gegangen, den Eigenverlag, ohne große Marketingabteilung, ohne bundesweites Vertriebsnetz. Das allein ist schon jede Unterstützung wert – vor allem, wenn man sich wie Hiller, auf den hart umkämpften Belletristikmarkt begibt.

Erzählt wird die Liebesgeschichte zwischen der New Yorkerin Liz Fahren und dem Dänen Artur Blohm. 1951 ist Blohm Reiseführer und begleitet eine Gruppe von Amerikanern durch Europa, darunter auch die zu diesem Zeitpunkt 19-jährige Liz Fahren. Artur verliebt sich in sie und blitzt ab. Nicht, dass sie ihn nicht nett fände, aber für eine Beziehung mit ihm ist sie nicht bereit.

Und so nimmt das Leben seinen Lauf. Artur gründet eine Familie, hat einen guten Beruf und doch lässt ihn der Scxhmerz der unvollendeten Liebe zu der Amerikanerin Liz nie los. Bis er sie wiedertrifft und seine Gefühle neu entflammt werden, erneut allerdings lässt ihn die emotional nachwievor nicht gefestigte Liebe seines Lebens abblitzen. Alles vorbei nun?

Eine wahre Geschichte oder nicht (Hiller gibt im Nachwort Auskunft darüber), in jedem Fall eine gute Geschichte. Allerdings ist Hiller ein eher konventioneller Erzähler, die Sprache journalistisch schlicht ohne wirkliche Überraschungen, nicht lustig, nicht tragisch. Gefühle vermittelt der einstige „Tagesspiegel“-Autor auf diese Weise nur sehr unzureichend.

David Nicholls „Zwei an einem Tag“ ist in jeder Hinsicht das bessere Stück Literatur. Trotzdem ist es schön, dass die Geschichte von Liz und Artur erzählt wird und dass Hiller so viel unternehmerischen Mut hat, darum:

Bewertung: ****

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