Auch in Tibet wird gemordet

Eliot Pattison „Der tibetische Verräter“, 440 Seiten, 19,95 €, Rütten & Loening, ISBN: 978-3352007651;

Pattison

Ausgerechnet Tibet. Das buddhistische Land am Dach der Welt hat sich bisher als Verbrechenstatort nicht besonders hervorgetan. Wenn allerdings ein amerikanischer Autor über einen ehemaligen chinesischen Polizisten schreibt, der sich nach seinem Rausschmiss illegal in Tibet als Bergführer verdingt und auf einen Doppelmord stößt, dann klingt das durchaus verheißungsvoll, oder?

Pattison, 58, ein Rechtsanwalt, Journalist und Autor aus Pennsylvania, ist oft in China unterwegs gewesen. Er kennt also das Land und die Verhältnisse dort und hat inzwischen schon sechs Romane über den in Tibet untergetauchten Ex-Inspektor Shan Tao Yun geschrieben.

Und eigentlich ist die umstrittenen chinesische Provinz ein gelungener Tatort. Es geht um ein politisches Komplott, um korrupte Parteifunktionäre, um die Zerstörung der ursprünglichen Kultur und um eine Ministerin mit Dreck am Stecken.

Denn eine der beiden Toten war eine einflussreiche chinesische Politikerin. Und ihr angeblicher Mörder, Oberst Tan, ist der einzige, der unserem Helden Shan helfen kann, seinen entführten Sohn wiederzufinden.

Äußerst verzwickt ist also dieser exotische Krimi, der aber das bekannte Denkmuster nicht verlässt dank seiner westlichen Herkunft. Und neben der Mordaufklärung gibt’s auch viele aufschlussreiche Informationen über den Alltag in Tibet und die Konflikte mit den chinesischen Besatzern.

Bewertung: ****

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