Bilderbücher, die die Seele berühren

Was für ein Bilderbuchherbst nach diesem besch… Sommer. Anlass genug, ein paar lesenswerte Bilderbücher vorzustellen, solche, die auch den Eltern und Großeltern gefallen könnten.

Vorgestellt werden:

William Shakespeare/Barbara Kindermann/Willi Glasauer „Hamlet“ (Kindermann);
Heinz Janisch/Helga Bansch „Die Brücke“ (Jungbrunnen);
Erin Mirabella/Lisa Horstman „Gracie Goats großes Radrennen“ (Sportwelt);
Aljoscha Blau „Wenn die Dinge lebendig werden(Jacoby & Stuart);
Wolf Haas/Theresa Präauer „Die Gans im Gegenteil“ (Hoffmann & Campe)
Käthi Bhend/Jürg Amann „Das Märchen von der Welt“ (Nord-Süd)
Kate DiCamillo „Eine große Freude“ (Jacoby & Stuart)

Viel Spaß beim Schmökern und Vorlesen!

William Shakespeare/Barbara Kindermann/Willi Glasauer „Hamlet“, 36 Seiten, 15,50 €, Kindermann, ISBN: 978-3934029231;

Ein Klassiker auf nicht einmal 36 Seiten. Jawohl! Die Berliner Germanistin, Philosophin und nicht zuletzt Verlegerin Barbara Kindermann hat Shakespeares „Hamlet“ für Kinder nacherzählt – und das sehr gut. Die Sprache ist erhaben, gleichwohl verständlich auch für junge Leser.

Bewertung: ****

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Heinz Janisch/Helga Bansch „Die Brücke“, 32 Seiten, 13,90 €, Jungbrunnen, ISBN: 978-3702658199;

Ein Riese und ein Bär, beide wollen über die schmale Brücke. Kein Platz für beide. Sie müssen eine Lösung finden, und sie tun’s. Eine einfache, lehrreiche Geschichte – fein illustriert. Zusammenarbeit führt zum Ziel, Konflikt nicht. Das ist die Lehre, die auf diese wunderbare Weise auch Kinder verstehen.  Wunderbar!

Bewertung: *****

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Erin Mirabella/Lisa Horstman „Gracie Goats großes Radrennen“, 32 Seiten, 12,90 €, Sportwelt, ISBN: 978-3981142860;

Das Thema ist die Angst vor dem Unbekannten: Gracie verspricht ihren Freunden an einem Radrennen teilzunehmen, obwohl sie noch nicht mal radfahren kann. Es geht um Scham, um Mut und um Überwindung. Die Großmutter hilft. Die Illustrationen sind etwas kindisch (nicht kindlich).

Bewertung: ****

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Aljoscha Blau „Wenn die Dinge lebendig werden“, 92 Seiten, 16,95 €,  Jacoby & Stuart, ISBN: 978-3941087972;

Dingmärchen, was ist das denn? Na klar, es sind Geschichten, in denen nicht Menschen oder Tier die Hauptrolle spielen, sondern Pfannkuchen und Würstchen – so wie Kinder es lieben. Der modernste Protagonist dieser Gattung ist der polnische Erzähler Stanislaw Lem mit seinen „Robotermärchen“.

Der in Leningrad geborene Illustrator hat zwei Dutzend dieser Geschichten gesammelt und sie sparsam, aber passend illustriert – von den Gebrüdern Grimm über Hans-Christian Andersen bis zu Carl Norac und Franz Hohler. Dinge und Menschen werden Freunde, alles hat seinen Sinn. Sehr schön zum Vorlesen.

Bewertung: ****

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Wolf Haas/Theresa Präauer „Die Gans im Gegenteil“, 40 Seiten, 16 €, Hoffmann und Campe, ISBN: 978-3455402865;

„Der Knochenmann“ war eine wunderbare Verfilmung von einem Wolf-Haas-Krimi, mit dem unvergleichlichen Josef Bierbichler in der Rolle des Bösen und Josef Hader als Ermittler. Aber Wolf Hass kann mehr: Seine Kindergeschichte von der „Gans“ erzählt eine schräge Fabel von der Gans, die die Frisur eines Fuchses wieder in Fassung bringt.

„Ich kanns!
Ich bin die Gans!
Ich mach es wieder heil.
Ich bin die Gans im Gegenteil!“
Das ist der Refrain.

Und die Kinder werden die Geschichte lieben, nicht zuletzt wegen der großartigen Zeichnungen von Haas‘ kongenialer Partnerin Theresa Präauer. Wiener Schmäh für alle Altersklassen.

Bewertung: *****

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Käthi Bhend/Jürg Amann „Das Märchen von der Welt“, 32 Seiten, 14,95 €, Nord-Süd, ISBN: 978-3314015199;

Die Geschichte eines Waisenkinds, das ganz allein ist auf dieser Welt und ganz traurig. Und so will es die Welt entdecken. Büchner „Woyzeck“ ist die Basis für diese großartig erzählte Geschichte. Das kleine Kind entdeckt den Mond d die Sterne und findet sich selbst. Wunderbare Bilder, eine schöne Geschichte, der „Kleine Prinz“ lässt grüßen.

Bewertung: *****

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Kate DiCamillo „Eine große Freude“, 32 Seiten, 14,95 €, Jacoby & Stuart, ISBN: 978-3941787018;


Fürchtet Euch nicht … Die Weihnachtsgeschichte, einmal anders erzählt. Es geht um Mitgefühl und Mitmenschlichkeit. Helen sieht von ihrem Fenster aus einen Leierkastenmann und ein Äffchen. Als ihr klar wird, dass beide kein Zuhause haben, will das kleine Mädchen helfen. „Eine große Freude“, wunderbar illustriert von Bagram Ibatoulline („Hannah in der Zeit der Tulpen“) .

Lesen Sie’s Ihren Kinder/Enkeln vor. Sie werden die Geschichte lieben!

Bewertung: *****


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