Geschenktipp 6: Friedliches, spirituelles Indien

Frédéric Soltan/Dominique Rabotteau „Indien – Wiege der Spiritualität“, 288 Seiten, 39,90 €, Knesebeck, ISBN: 978-3896605924;

Indien macht wieder mal Schlagzeilen, furchtbare Schlagzeilen: Terroranschläge in Bombay, Tote und Verletzte – und das alles im Namen der Religion. Dabei gibt es auch ein anderes Indien, ein spirituelles, eines, in dem Angehörige vieler Religionen friedlich nebeneinander leben. Dies stellen Frédéric Soltan und Dominique Rabotteau in diesem prächtigen, farbenfrohen Bildband vor.

Drei Teile hat dieses wundervolle Buch: Die Begegnung des Menschen mit den Göttern, das Feiern der Göttern und der Aufstieg zum Göttlichen – Hinduismus, Sikhismus, Buddhismus, Islam, ja auch Islam, und die seltsamste der indischen Releigionen: Der Jainismus.

Nur vier Millionen Anhänger hat diese in Europa unbekannte Religion. Friedliebender geht’s kaum. Bei diesen Vegetariern gilt ein absolutes Tötungsverbot. Das geht so weit, dass Knollen oder Wurzelgemüse nicht gegessen werden dürfen, weil bei der Ernte Bodenlebewesen umkommen könnten oder nachts kein Außenlicht eingeschaltet wird, weil es Insekten gefährdet.

Nirmala wird mit eindrucksvollen Bildern auf ihrem Weg in diese Gemeinschaft fotografisch begleitet. Haare werden ihr vor der rituellen Waschuingausgerissen, rasieren könnte Läuse töten. Eine seltsame Religion, die uns die beiden Autorinnen hier näher bringen.

Die Bilder sind eindrucksvoll, die Texte auch – wie bei dem Gespräch mit dem Hindu Padma Subrahmanyam, den der Tanz des Shiva gelernt hat oder bei der Vorstellung des Sikhismus, der Religion der Kriegermönche. Der Junge Yoga wird auf seinem Weg in die Gemeinschaft bildlich und textlich begleitet.

Die Fotos in diesem Bildband verkörpern die Spiritualität durch ihre grandiose Ästhetik. Die dargestellten Rituale sind für Europäer absolut exotisch und doch wirken sie in ihrer Innerlichkeit verbindend. Dieses prächtige Buch schlägt eine Brücke ins geheimnisvolle Indien, weil es vor allem die Bilder sprechen lässt.

Für jeden der Indien verstehen (lernen) will, eine Herzenssache.

Bewertung: *****

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