Demokratische Hoffnungen sind passé

Lev Gudkov/VictorZaslavsky „Russland – Kein Weg aus dem postkommunistischen Übergang?“, 208 Seiten, 19,90 €, Wagenbach, ISBN: 978-3803136350;

Wie korrupt ist Europa? Wie sehr lässt Europa sein wirtschaftliches Verhältnis zu Europa durch energiepolitische Erwägungen beeinflussen? Und die Menschenrechtsfragen werden darob schamhaft verschwiegen. Für die beiden Wissenschaftler Gudkov und Zaslavsky ist klar: Russland steckt im postkommunistischen Übergang fest.

Anders als in den anderen ehemals sowjetischen Staaten wurde in Russland die Nomenklatura nicht ausgewechselt. Das heißt, die kommunistische und die postkommunistische Gesellschaft werden von den gleichen Leuten angeführt. Für eine wirkliche Demokratie bleibt da natürlich wenig Platz. Im Gegenteil. Unter Putin wurde Russland zu einem autoritären, nationalistischen Staat.

Die Justiz ist gleichgeschaltet und abhängig, die Gesellschaft klafft auseinander in Sehrreich und Ganzarm. Wer kann, berauscht sich im Massenkonsum, und Kritiker, etwa Journalisten, gefährden ihr Leben. Kurzum eine rundum unsympathische Gesellschaft, die nur deshalb existieren kann, weil Rohstoffe viel Geld ins Land sprudeln lassen.

Und eben davon, so die Kritik der beiden Autor, lassen sich die Europäer beenindrucken und mundtot machen. Indirekt stärken sie so das Regime in Russland. Ein Beispiel von vielen für die Doppelbödigkeit westlicher Demokratien.

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