Thomas Klupp „Paradiso“, 208 Seiten, 18 €, Berlin, ISBN: 978-3827008435;

Alex Böhm, Student an der Filmhochschule Potsdam, ist jung, erfolglos und ein Kind der Oberpfälzer Provinz. Er will da zwar nicht mehr hin, aber da er nicht „Nein“ sagen kann, landet er in der ungeliebten Vergangenheit. „Paradiso“ führt nicht ins Paradies, sondern durch ein Deutschland von heute.

An einer Tankstelle sucht Alex eine Mitfahrgelegenheit nach München. Denn dort wartet seine Freundin auf ihn, mit dem Urlaubsziel Portugal. Doch dann kommt Konrad vorbei, ein alter Bekannter, einer von den Typen, die man gerne vergisst.Er zeigt Alex, was in dessen Leben alles schief gegangen ist und setzt ihn auch noch an der falschen Autobahnausfahrt ab.

Und dann pickt ihn der tschechische Fernfahrer auf, dessen Interesse allein Huren gilt, und die selbstverliebte Kunststudentin, und am Ende landet Alex dort, wo er nie hinwollte, in der Heimat, an einem Badesee namens Paradiso, wo die alten Kumpels einmal im Jahr Party feiern.

Ein rasantes Roadmovie ist das Debut des in Berlin lebenden Literaturwissenschaftlers Thomas Klupp (Jahrgang 1977)  – mit viel Mutterwitz und Lakonie erzählt, der seinen Antihelden am Schluss doch noch den Weg nach München finden lässt und uns eine Chance nachzudenken, ob bei uns wirklich die Blender und Schwachköpfe das Sagen haben.

Bewertung: ****

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Lauter Lesenswertes

In die Provinz, wo er nie wieder hin wollte

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