Ralf Beil (Hrsg.) „Russland 1900“, 350 Seiten, 49,90 €, DuMont, ISBN: 978-3832190101;

Wer heute Russland hört, der denkt an den Despoten Putin, die Verfolgung missliebiger Journalisten, märchenhaft reiche Oligarchen und wodkasaufenden Plebs. Die reichhaltige Kunst und Kultur zum Ende des Zarenreichs ist hierzulande kaum bekannt.

Der von DuMont herausgebrachte Kunstband dokumentiert eine Ausstellung, die in Darmstadt auf der Mathildenhöhe stattfand – an einem historischen Ort.

Denn die letzte Zarin war eine Darmstädterin. Die Großmutter von deren Mann Nikolaus II stammte ebenfalls aus Hessen. Und in Sichtweise der Ausstellung befindet sich die 1899 von Nikolaus II. gebaute Russische Kapelle.

Die Verknüpfungen zwischen West und Ost, zwischen Russland und Mitteleuropa sind seit jeher eng, eine Art Globalisierung en miniature, die sich auch in einem regen Austausch von Kunststilen äußert.

Neben vielen künstlerischen Darstellungen beleuchten auch die Texte den Alltag, die Kunstbeflissenheit dieses vorrevolutionären Landes sehr eindrucksvoll, teilweise in der Art eines Reiseführer-Berichts.

Die Kunst beschränkt sich dabei nicht auf Bilder. Gemälde werden zahlreich gezeigt, Darstellungen von Möbeln, Fotos vom Alltagsszenen – vieles aus dem alten Russland hat sich bis jetzt gehalten.

Ein schwergewichtiger, lehrreicher Wälzer.

Bewertung: *****

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Lauter Lesenswertes

Russland, wie’s kaum einer kennt

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