London in den wilden 70ern. Ein London, das es nicht mehr gibt. Damals war Europas Kapitale wild, im Aufbruch, aber auch rassistisch, voller Unruhe eben. Heute ist selbst das einst abgefuckte East-End wie der Rest der Stadt: posh, aufgeräumt und teuer (Ich weiß das, ich war vorige Woche dort). Sadie Jones schrieb eine wunderbare Liebesgeschichte.
Alle sind jung und wollen zum Theater: Luke verdient seinen Lebensunterhalt als Müllmann, will seine Mutter aus der Psychiatrie holen und schreibt ansonsten Stücke, aber nur für sich, im Stillen. Leigh ist Inspizientin. Paul ihr Partner und der dritte in dieser WG.
Und dann ist da noch Nina. Ihre Leidenschaft hingegen gehört nur bedingt dem Theater, sie ist dort vor allem um ihrer Mutter willen. Sie und Luke sind die Antipoden in dieser Liebesgeschichte. Sie gehören zusammen und kennen sich nicht einmal. Sie kommen zusammen, doch Nina hat einen anderen geheiratet.
Ein Roman voller Leidenschaft, geschrieben in einer intensiven, emotionalen, wunderbaren Sprache. Ein emotionaler Vulkan, der „Swinging London“ in all seinen Konflikten zwischen Oberschicht und Arbeiterklasse, dem Rassismus auferstehen lässt. Wunderbar!
Bewertung: *****
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