Bethan Roberts „Der Liebhaber meines Mannes“, 400 Seiten, 19,99 €, Kunstmann, ISBN: 978-3888978166;

Zwei Männer und eine Frau, nein: ein Mann und ein Mann und eine Frau. Bethan Roberts erzählt die Geschichte einer Dreiecksbeziehung. Marion und Patrick lieben beide denselben Mann, Tom. Aber die Geschichte spielt Ende der 1950-er Jahre in einem englischen Seebad. Und damals herrschten noch andere Moralvorstellungen.

Marion liebt Tom schon, seit sie 16 ist. Und sie möchte von ihm geheiratet werden. Sie will nicht sehen, dass Polizist Tom gar nicht sie liebt, sondern den älteren Patrick und Marion für ihn eher ein Schutzschild ist gegen die gesellschaftlichen Tabus.

So heiraten die beiden, doch Patrick ist immer dabei. „Kannst du mich teilen?“ hatte Tom seinen Liebhaber gefragt. Und ein ganzes Leben bleibt diese Dreiecksbeziehung bestehen, auch wenn Homosexualität in Großbritannien seit 1967 legal ist.

Das alles wird im Rückblick erzählt, der eigentliche Roman ist die Lebensbilanz, die Marion im Angesicht des sterbenden Patrick Anfang der 90er Jahre erzählt. Und Patricks Tagebuch, das die andere Perspektive einnimmt. Lediglich der von beiden begehrte Tom hat keine eigene Stimme.

Bethan Roberts, geboren 1973, erzählt wieder mal eine Geschichte aus ihrer Nachwelt (sie stammt aus Brighton). Sie ist voller Empathie für die Liebenden, die nur im Verborgenen ihr Leben leben dürfen. Es ist eine Geschichte der Trauer, der Schmerzen, aber auch eine Geschichte, die zeigt, wie sehr sich unsere Gesellschaft in den letzten 50 Jahren verändert hat.

Bewretung: ****

 

 

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Lauter Lesenswertes

Die Ehe als Schutzschild

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