Jakob Arjouni „Cherryman jagt Mr. White“, 176 Seiten, 19,90 €, Diogenes, ISBN: 978-3257067552;

Ganz ehrlich, selten habe ich so einen bescheuerten Titel gelesen. Aber das Buch hält glücklicherweise nicht, was der Titel verspricht. Jakob Arjouni, einer der unterschätzten Autoren in diesem Lande, hat ein munteres Buch hingelegt, eine Geschichte aus der Mitte unseres Landes.

Mr. White und Cherryman sind Superschurke und Superheld, entsprungen aus einem Comic. Doch Rick, der Held der Geschichte ist eben das nicht. Ein normaler 18-Jähriger, mit unterdurchschnittlichen Perspektiven, der aus der Provinz nach Berlin kommt, in der Hoffnung, das Glück meine es gut mit ihm. Tut es aber nicht wirklich. Er bekommt zwar eine Lehrstelle, gerät dadurch aber in die Fänge einer fragwürdigen Organisation, die sich nach genauem Hinsehen als Bündnis von Rechtsradikalen erweist.

Was harmlos anfängt, wird zu einem Massaker, bei dem fünf Menschen sterben. Und Rick, ja unser Rick ist der Mörder. Im Gefängnis schreibt er seine Lebensbeichte an den Psychologen. Sie ist das Gerüst dieses Romans. Rick will nichts unter den Tisch kehren, er bekennt sich zu seiner Verantwortung, aber er will darstellen, wie ein ganz normales Leben wie seines auf diese schreckliche Weise eskalieren kann.

Und da er dies recht glaubhaft darstellt, kann ich den Roman nur empfehlen.

Bewertung: ****


lang="de-DE"> Massenmörder statt Superheld – Lauter Lesenswertes
Lauter Lesenswertes

Massenmörder statt Superheld

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