Eva Baronsky „Magnolienschlaf“, 224 Seiten, 17,95 €, Aufbau, ISBN: 978-3351033385;

Die Zukunft, die die Gegenwart ist: Wilhelmine ist eine deutsche Greisin, 91 Jahre alt, nach einem Unfall pflegebedürftig. Jelisaweta, Russin ist gerade einmal 23. Sie wurde aus Smolensk geholt, um die Alte zu pflegen. Bei beiden ist die Geschichte zwischen Deutschland und Russland noch präsent – ein Kammerspiel, ein Kleinkrieg, in dm sich beide Frauen mit ihren Mitteln attackieren.

Die eine war zwar noch nicht begonnen, als im Großen Vaterländischen Krieg die zwei grausamsten Diktatoren des vergangenen Jahrhunderts ihre Leute aufeinander hezten. Die andere birgt ein furchtbares Geheimnis. Längst überwunden scheinende Ressentiments treffen sich hier, prallen zusammen – ein Kampf der Generationen und der Ideologien.

Nach einem unbefangenen Start in die Beziehung passiert etwas. Eigentlich ist es bedeutungslos. Aber der Vorfall schlägt Wellen und ändert die Beziehung der beiden Frauen. Es kommt zu einer unerwarteten Eskalation durch die Historie. Keine von beiden Frauen kann sich lösen. Sie schleppen die Erinnerung mit sich herum, lassen sich einfangen und manipulieren. Eine Kluft, wie sie tiefer kaum sein könnte  tut sich zwischen ihnen auf, als die anfangs unbefangene Pflegerin nach Hause telefoniert und in ihrer Muttersprache spricht.

Wilhelmine attackiert Jelisaweta, die weiß ncht, wie ihr geschieht. Aber sie wehrt sich. Und sie erfährt, was 1941 in Smolensk geschah, als sich Deutsche und Russen in einer fürchterlichen Schlacht gegenüber standen. War Wilhelmine vergewaltigt worden von russischen Soldaten nach deren Einmarsch in Deutschland 1945 oder was passierte?

Ein furioser Roman über die Macht der Vergangenheit.

Bewertung: *****

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Lauter Lesenswertes

Was geschehen ist, wird nie vergessen

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