Eric-Emmanuel Schmitt „Als ich ein Kunstwerk war“, 240 Seiten, 19,95 €, Ammann, ISBN: 978-3250601296;

Seine Leidenschaft für die Philosophie lässt der französische Doktor nie vermissen, weder in „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“, das ihm Berühmtheit und eine Verfilmung bescherte noch in seinem jüngsten Roman, einer modernen Faust-Variante.

Tazio Firelli (schon dieser Name verdient Anerkennung) fehlt es nicht an Fähigkeiten, aber am Vertrauen darin. Er sei, glaubt er, gewöhnlich und wenig attraktiv. Und so will er seiner unwerten Existenz mit einem Sprung in die Tiefe ein Ende setzen.

Da kommt ihm der geheimnisvolle Zeus-Peter Lama (noch so ein Name) in die Quere und verspricht ihm alles, was er bisher nicht hatte oder zu haben glaubte: Schönheit, Anerkennung und Selbstverwirklichung. Einzige Bedingung: Tazio muss sich dem Künstler voll und ganz ausliefern, inklusive einer „Schönheits-OP“.

Eine lässige, wahrhaft faustische Geschichte über unsere moderne Medien-Gesellschaft, in der das Äußere über Wohl und Wehe entscheidet. Und eine Parabel darüber, welche unmenschlichen Anforderungen die Kunden/Nutzer an ihre Helden haben.

Die Vergänglichkeit des Ruhms und die Oberflächlichkeit der Mediengesellschaft, das sind die Themen, die Schmitt anprangert. Bisweilen bleibt er holzschnitthaft und belehrend. Aber unterhaltsam ist sein Roman allemal.

Bewertung: ****


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Lauter Lesenswertes

Was braucht man um gemocht zu werden?

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