David Gilmour „Unser allerbestes Jahr“, 256 Seiten, 18,95 €, Fischer, ISBN: 978-3100278197;

Als ich dieses Buch las, musste ich an meinen kleineren Bruder denken. Der hatte keinen Bock auf Schule, schmiss das Gymmnasium, schaffte mit Ach und Krach Realschule und Fachoberschule und will jetzt studieren. Ob ihm Gilmours Therapie für faule Söhne geholfen hätte?

Jesse ist auch so einer. Der 16-jährige macht die Schule nur widerwillig und empfindet dabei eine „ganz besondere Form der Langeweile“, wie sein Vater, en kanadischer Filmkritiker feststellt. Weil der „Schulkampf  verloren“ scheint, macht er Jesse ein außergewöhnliches Angebot.

Er darf die Schule verlassen, allerdings nur unter zwei Bedingungen: Keine Drogen und drei Mal in der Woche ein Film, den der Vater ihm vorführt. Ein moderner Bildungsansatz oder eine Farce?

Dieses „allerbeste Jahr“, gestartet mit Truffauts Schulverweigerer-Film „Sie küssten und sie schlugen ihn“ bringt jedenfalls Vater und Sohn wieder zusammen, lässt sie miteinander reden, vom Leben und von der Liebe, und das alles in einer wunderbaren Leichtigkeit, weil sich beide Protagonisten auf Augenhöhe begegnen, mit ihren Schwächen und Stärken.

Eine freudvolle Parabel aufs Erwachsenwerden und ein Beleg dafür, dass es Eltern dann richtig machen, wenn sie mit Verständnis und Wohlwollen auf die Bedürfnisse ihrer Kinder reagieren. Ob es das ist, was meinem Bruder gefehlt hat?

Lesen!

Bewertung: ****

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Lauter Lesenswertes

Der Film als Schule des Lebens

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