Francois Vallejo „Monsieur Lambert und die Ordnung der Welt“, 253 Seiten, 19,95 €, Aufbau-Verlag, ISBN: 978-3351032319;

Auf den ersten Blick nur ein historischer Roman über einen Adeligen, auf den zweiten und dritten eine meisterlich erzählte Parabel auf gesellschaftliche Umbrüche. Wie der Verlag stolz berichtet, war Vallejos sechster Roman ein Jahr lang auf den Bestsellerlisten in Frankreich.

Es ist das Jahr 1848, überall in Europa brechen revolutionäre Tendenzen hervor. Der junge, exzentrische Baron de l’Aubépine übernimmt das väterliche Landgut und jagt erst einmal alle bisherigen Angestellten davon – bis auf einen, den Wildhüter Lambert.

Zwischen diesen beiden gegensätzlichen Polen bewegt sich die Geschichte: Herr und Knecht, aber auch Begeisterung für eine neue und Festhalten an der alten Gesellschaftsordnung. In diesen Konflikt bricht Lamberts Tochter Magdeleine ein. Und dann kommt auch noch Victor Hugo …

Nein, nein, so klischeehaft wie das alles hier klingen mag, ist die Geschichte wirklich nicht. Francois Vallejo, im bürgerlichen Leben Professor für Altphilologie, ist ein Stück Literatur gelungen. Allerdings keins, das jedem gefallen muss.

Der Widerspruch der Ordnungen, die vertauschten Rollen kommen jedenfalls interessant rüber:  Als der Baron eines Morgens sein Schloss verlässt, um in der Kutsche zur Revolution nach Paris zu fahren, sagt er zu Lambert, dass ihm alles gehöre, wenn er nicht mehr zurückkehre. Und: „Alles hier gehört dem Volk.“ – „Dem Volk oder mir, Monsieur?“, fragt der Wildhüter zurück.

Bewertung: ***

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Lauter Lesenswertes

Wer ist das Volk? Alle oder jeder?

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