Alexander Gorkow, „Mona“, 208 Seiten, 17,90 €, Verlag Kiepenheuer & Witsch, ISBN: 978-3462039153;

„Wenn ein Mensch wirklich verliebt ist, dann ist es Blum“, so hat Alexander Gorkow in einem Interview die Botschaft seines Buchs über einen Kühlkettensysteme-Experten und dessen rumänische Angebetete Mona beschrieben. Die professionelle Kritik jedenfalls liebt dieses Buch.

Wenn bekannte Journalisten sich als Schriftsteller versuchen, dann ist ihnen in jedem Fall die Aufmerksamkeit der Branche gewiss. Alexander Gorkow, Ressortleiter der Süddeutschen Zeitung, ist berühmt für seine Promi-Interviews in der Wochenend-Beilage der SZ.

Der bescheidene, unpratenziöse Ton dieser Gespräche durchzieht auch „Mona“ – diese anrührende und sehr komische Liebesgeschichte, in der München so eine Art Vorort von Rumänien ist.

Für Blum ist das Leben von beneidenswerter Einfachheit. Alles gehorcht Strukturen, selbst die Gefühle. Das ändert sich schlagrtig, als dem von seinen rumänischen Geschäftspartnern mit Schnaps abgefüllte Ingenieur die unvergleichliche Mona zugeführt wird.

Wie ein Luftgeist erscheint sie Blum, genährt von „magnesiumhaltigen Blaufeuer“. Und sie spricht ein unvergleichliches Deutsch: „Sogar Ficken also von ihren eigenen Kummervögeln von Securitate horchten sie im Relaisverfahren.“ Verstanden?

Am Ende stehen nach dem Genuss haluzinogener Pilze fünf Tote, andere sind im Gefängnis gelandet und Blum und Mona in Frankreich am Atlantik hängen. Blum verliert seine Liebe und findet sich selbst.

Es gibt viel zu lachen in diesem Buch – und über das Frauenbild natürlich eher zu streiten. Sehr unterhaltsam und in klarer, floskelloser Sprache erzählt.

Bewertung: ****

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Lauter Lesenswertes

Der arme Blum versteht die Welt nicht mehr

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