Nein, das Internet ist nicht kaputt

Andrew Keen „Das digitale Debakel – Warum das Internet gescheitert ist – und wie wir es retten können“, 320 Seiten, DVA, 19,99 €, ISBN: 978-3421046475;

Scan 4

Das Internet gescheitert? Was redet dieser Typ? Keine Sorge, Andrew Keen ist digital Native, ein Netzexperte. Er will das Internet nicht abschaffen, er sieht aber verhängnisvolle Fehlentwicklungen. Und die analysiert er in dieser Polemik äußerst scharfzüngig.

Vor allem kritisiert Keen die ungezügelte Macht der Internetkonzerne, von Google, Facebook und Co. und beschreibt, wie sie sich auf unseren Alltag auswirkt. Konzerne wie Amazon scheffelten Milliardengewinne, in dem sie die althergebrachte Konkurrenz durch schiere Größe vom Markt fegten, bezahlten aber ihre eigenen Mitarbeiter schlecht.

Computer hätten heute Jobs, die bisher Menschen aus Fleisch und Blut erledigten. Die Digitalisierung und Konzepte wie Industrie 4.0 verstärkten diesen Trend sogar. Soziale Netze hingegen seien nicht sozial, sondern vor allem eine Möglichkeit von deren Betreibern persönliche Daten zu sammeln und daraus Geld, viel Geld zu machen. Die einzige Chance sei die Politik. Sie müsse Regeln schaffen, die den Menschen schützen, so Keen.

Ob der Kritiker was verändert, ist fragwürdig. Und Entwicklungen wie die von Kodak, die obwohl Erfinder der Digital-Fotografie von ihr in den Ruin getrieben worden, sind inzwischen hinlänglich bekannt und interpretiert. So ist Keens Buch eines, das vor allem jenen Menschen neue Sichtweisen aufzeigt, die bisher eher gewohnheitsmäßig im Internet unterwegs sind, ohne zu reflektieren.

Bewertung: ****

 

 

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