Ein Skeptiker voller Humor

Kurt Vonnegut „Der taubenblaue Drache“, 392 Seiten, 19,90 €, Kein & Aber, ISBN: 978-3036955391;

vonnegut

Der Name verrät die eigentlich deutsche Herkunft des US-Schriftstellers, der zeitlebens als strenger Kritiker amerikanischer Großmannssucht polarisierte. Und wie so viele Autoren seiner Generation (geboren 1922) war der 2007 verstorbene Freidenker und Pessimist ein strikter Gegner des Krieges. Er hatte selber einen mitgemacht.

Blutjung, mit 22, kämpfte er als Kriegsfreiwilliger gegen Hitler, erlebte in der verlustreichen Ardennenoffiziere, wie seine Kameraden wie die Fliegen starben und war als Kriegsgefangener der Deutschen Zeuge des Dresdner Feuersturms. Das hat ihn, den entschiedenen Gegner des Vietnamkriegs und Apostel der 68-er geprägt.

Wohl bekannt in Deutschland sind seine Romane, aber auch die Erzählungen von „Der taubenblaue Drache“ sind es wert, heute noch gelesen zu werden – schon gar, da sie von seinem Seelenverwandten Harry Rowohlt übersetzt worden sind.

Schräg. voller Sarkasmus, mal humorvoll, mal melancholisch und doch immer wieder mit einer ernsten Botschaft sind die 22 in diesem Band zusammengefassten Kurzgeschichten. In einer von ihnen sagt er in eines Schriftstellers Rede sogar den eigenen Tod mit 84 Jahren voraus.

Er war uns Skeptikern ein guter Freund, auch wenn sein Sohn Mark (im Vorwort) fragt: „Wie kommt er nur mit einem solchen Mist immer wieder ungestraft davon?“

Bewertung: *****

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