Wenn der schwarze Hund das Leben bestimmt

Matthew Johnstone „Mein schwarzer Hund“, 48 Seiten, 14,90 €, Antje Kunstmann, ISBN: 978-3888975370;

Matthew und Ainsley Johnstone „Mit dem schwarzen Hund leben“, 80 Seiten, 14, 90 €, Antje Kunstmann, ISBN: 978-3888975943;

schwarzerhund

Nein, dies ist keine Geschichte über einen Buben, der unbedingt einen Hund haben möchte. Dies ist überhaupt kein Bilderbuch für Kinder. Der schwarze Hund, der die Titelrolle hat, ist höchst willkommen. Er ist Sinnbild einer Depression.

Wie erkläre ich etwas, das keiner haben will, jeder bekommen kann und das für Außenstehende (und Angehörige) so schwerbeschreibbar ist – außer man liest ein komplexes medizinisches Fachbuch. Matthew Johnstone hat eine bestechende Antwort gefunden, den schwarzen Hund.

Am Anfang lugt er nur zaghaft um die Ecke, er erscheint aber immer wieder und bestimmt die ahrnehmung der Umwelt, verdirbt die Lebensfreude und wird größer und größer. Er legt sich (buchstäblich) zwischen Matthew und seine Liebsten und wird übermächtig und bestimmend.

Erst ein Arzt hilft Matthew mit dem schwarzen Hund umzugehen, ihn herauszulassen, sich mit ihm zu versöhnen, statt ihn zu verleugnen: „er hat mich gezwungen, mein Leben zu überdenken und es zu vereinfachen. Er hat mir beigebracht, dass es besser ist, den Problemen ins Auge zu sehen als vor ihnen wegzulaufen.

Eine Fortsetzung dieses beeindruckenden Bilderbuchs erscheint in diesen Tagen, ebenfalls im Antje Kunstmann Verlag: In „Mit dem schwarzen Hund leben“ schildert Ainsley Johnstone ähnlich eindringlich, wie sie die Depression ihre Mannes erlebt hat.

Beide Bücher ersetzen zwar nicht den Arzt, wie es eingangs heißt, sie spenden aber Hoffnung in der (scheinbaren) Hoffnungslosigkeit. Zwei Bilderbücher, die mehr aussagen, als Regale voller Fachliteratur. Eine Empfehlung!

Bewertung: *****

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2 Gedanken zu „Wenn der schwarze Hund das Leben bestimmt

  1. Mein Vater hat diese Krankheit er hat mir die Bücher heute gezeigt.
    Er kam mich heute besuchen . Aus der Psychiatrie

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