Im Scheitern die Erkenntnis

Volker Demuth „Stille Leben“, 334 Seiten, 22,50 €, Klöpfer & Meyer, ISBN: 978-3863510589;

Dass Volker Demuth in seinem ersten Schriftstellerleben Gedichte und Essays schrieb, merkt man auch diesem Roman der Nullerjahre an. Äußerst präzise und tiefgründig erzählt er die Geschichte des Wissenschaftlers Arne, der mit Flugzeug und Laptop den Niederlagen seines Lebens zu entfliehen sucht.

Der studierte Philosoph und Literaturwissenschaftler und ehemalige Medien-Professor, der zwischen der Schwäbischen Alb und Berlin pendelt, hat eine Liebesgeschichte geschrieben, ohne jede Schmalz, mit wenig Süße. „Einen Roman, der das Lesen zu einem Abenteuer macht. Zu einem Abenteuer der Genauigkeit. Eine unaufhörliche Folge von immer noch schöneren Überraschungen“, wie Martin Walser lobte.

Es ist eine globalisierte Geschichte, in der die Geliebte Caroline den Elften September miterlebt und Angst empfindet um ihren aktuellen Freund, einen Kriegsberichterstatter. Gentechnik-Forscher Arne leidet an einer halbseitigen Gesichtslähmung, die bürgerliche Unschuld verlor er, als seine Familie bei einem Autounfall starb.

Im Rückblick erscheint Arnes Leben als gescheitert. Seine Auseinandersetzung damit macht ihn zu einem Suchenden und Wissenden.

Nicht die Geschichte allein ist es die fasziniert, es ist die präzise und doch teilweise verstörende Sprache, analytisch und doch voller Poesie. Eine Empfehlung!

Bewertung: *****

 

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