Heimatverlust, innen und außen

Nellja Veremej „Berlin liegt im Osten“, 318 Seiten, 22 €, Jung & Jung, ISBN: 978-3990270318;

Berlin ist nicht nur die einzige wirkliche Großstadt in Deutschland, sie ist das Sehnsuchtsziel vieler Menschen aus der ganzen Welt. Sie machen die Hauptstadt zum „Melting Pot“, zum Schmelztiegel der Kulturen. Und so kam auch die junge Russin Lena, die Hauptperson im Debütroman der Russin Nellja Veremej, nach Berlin.

Es war die klassische Ost-nach-West-Sehnsuchtswanderung, auf der Suche nach einem besseren Leben, nach Freiheit und Wohlstand, kam Lena mit ihrem Mann nach Berlin. Aber es lief nicht so gut. Ehemann Schura scheitert beruflich, die Ehe geht auseinander. Viel Unglück auf einem Haufen.

Kena, die nun einen Job als Altenpflegerin hat, arbeitet für Herrn Seitz, einen ehemaligen Journalisten in Ost.Berlin. Auch er hat eine Affinität zum Osten. Sie reden viel miteinander. Auch Ulf Seitz hatte kein gradliniges Leben. Auch seine Träume platzten.

Mit kraftvoller Sprache erzählt Veremej diese Migrantengeschichte, schildert sie auch als Liebeserklärung an Berlin, das heutige wie das geteilte. Sie stellt dar, wie der Verlust der Heimat die Menschen trifft, sowohl der inneren Heimat (DDR) wie auch der äußeren, das ferne Russland.

Irgendwann dann kauft Lena im russischen Lebensmittelladen namens „Heimat“ in ihrem Kiez ein. Russische Spezialitäten, und sie fragt sich, ob sich der ganze Aufwand wirklich gelohnt hat.

Bewertung: ****

 

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