Giacometti und die menschliche Verfremdung

Ortrud Westheider/Michael Philipp (Hrsg.) „Alberto Giacometti – Begegnungen“, 204 Seiten, 39,90 €, Hirmer, ISBN: 978-3777420028;

Eigenartig entfremdete Porträtskulpturen sind das Markenzeichen des 1966 verstorbenen Bildhausers Alberto Giacometti. Diese schlanken, metergroßen Plastiken faszinieren seit Jahrzehnten weltweit in Museen für zeitgenössische Kunst. Im vorigen Jahr widmete sich das Hamburger Bucerius Kunst  Forum dessen Porträtdarstellungen. Dies ist der Katalog zu der vor sechs Wochen zu Ende gegangenen Werkschau.

Man muss die Ausstellung nicht gesehen haben, um fasziniert zu sein vom Reiz der hier aus vielen Ausstellungen zusammengetragenen Werke Giacomettis. Da sind die gezeichneten Köpfe, feine Radierungen aus den 1930- und 40-er Jahren oder auch der „Kopf auf Stab“ von 1947, der wohl nicht von ungefähr eine Ähnlichkeit mit Picassos vier Jahre vorher entstandenem „Totenkopf“ aufweist.

Vang Goghs berühmtes Selbstporträt malte er mit einem Kugelschreiber in einem Buch nach – bloßer Zeitvertreib? Und dazwischen immer wieder die faszinierenden Plastiken, die anhand der Vorzeichnungen erklärt werden. So wird Kunst begreifbar.

Ergänzt wird der umfangreich getextete Katalog auch noch mit einer zeitlichen Werkdarstellung Giacomettis. Für Fans des allzu früh verstorbenen Künstlers ist der Katalog ein Muss, für interessierte Einsteiger die Chance, dessen Leben und Werk näher kennen zu lernen.

Bewertung: *****

 

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