18 ganz verschiedene Strandungen

Lucien Deprijck „Die Inseln, auf denen ich strande“, 192 Seiten, 28 €, Mare, ISBN: 978-3866481718;

Bücher wie dieses sind Kunstwerke für sich, liebevoll editiert, in raues Leinen gebunden, hellblau grundiertes Papier und eine elegante Serifenschrift. Das gefällt schon mal so, ohne den Inhalt zu kennen. Der indes macht Spaß und ist reizvoll. Es geht ums Stranden.

18 Szenarien, wie es ist, wenn man auf einer Insel strandet. 18 mal kurze, mal längere Geschichten über Existenzielles, jeweils wunderschön illustriert von Christian Schneider. Bücher wie diese sind ein Genuss und werden dafür sorgen, dass das Gedruckte auch im digitalen Zeitalter weiterlebt.

Und selbst die kürzeste Episode, bestehend aus drei Sätzen, besitzt Tiefgang: „Am Ufer der siebten Insel, auf der ich strande, weht eine deutsche Fahne. Ich versuche mit letzter Kraft, das noch fehlende Stück zum rettenden Strand zu kraulen, wo ein Mann steht und mir zuruft: „Mann, können Sie nicht lesen. Hier ist Schwimmen strengstens untersagt.“

Stranden kann völlig unterschiedlich sein, einsam und belebt. Lucien Deprijck, Jahrgang 1960, Übersetzer von Marc Twain und Robert Louis Stevenson, wodurch schon die Neigung zum Abenteuer bezeichnet ist, hat hier ein wunderbares, originelles Buch geschaffen, das nicht nur gut aussieht, sondern außerordentlich unter´haltsam ist.

Bewertung: *****

 


Diesen Beitrag bookmarken bei Diese Icons verlinken auf Bookmark Dienste bei denen Nutzer neue Inhalte finden und mit anderen teilen können.
  • MisterWong
  • Y!GG
  • Webnews
  • del.icio.us
  • Facebook
  • Technorati
  • Google Bookmarks
  • YahooMyWeb
  • TwitThis

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert