Realismus + Pop-Art + Comic = Rauch

Stiftung Frieder Burda (Hrsg.) „Neo Rauch“, 184 Seiten, 29,80 €, Hatje Cantz, ISBN: 978-3775728317;

In USA ist Neo Rauch fast noch bekannter als in seinem Heimatland. Das liegt daran, dass eine begeisterte New Yorker Journalistin ihn vor Jahren in den Himmel lobte.Längst aber ist der Leipziger auch in Deutschland angekommen. Im Museum von Frieder Burda in Baden Baden läuft noch bis 18. September eine große Ausstellung mit Werken des 51-Jährigen. Dies ist der Katalog dazu.

Auch wenn dies dem Künstler nicht gerecht werden sollte, viele der Bilder atmen den Hauch der Kunst des Sozialismus. Klare Formen, schneidige Menschen. kräftige Farben. Fehlen nur noch die Parteilosungen. Doch Rauchs Werke gehen weit darüber hinaus. Die Verfremdung ergibt sich aus Objekten, die in dieser Umgebung nichts verloren haben, aus überzeichneter Schärfe und fremdartig wirkender Farbgebung. Da gehen Pop-Art und Comickunst Hand in Hand mit Neo Rauchs Realismus.

Was Rauch antreibt, hat er neulich in einem Interview für das Magazin Focus erklärt: „Die Lust. Die Ideen kommen von links oder rechts oben. Um den Maler Polke zu zitieren: „Ein höheres Wesen befahl mir, obere linke Ecke schwarz malen.“ Diese ironische Bemerkung habe ich mir auf meine Flagge gestickt. Es gibt bei mir kein Konzept und keinen Versuch, in irgendeiner Weise diskursrelevant zu sein. Die Inspiration kommt aus Quellen, die mir ungefähr bekannt sind, die ich aber nicht vollkommen ausleuchte, weil ich sie dann zum Austrocknen brächte.“

Die Ausstellung zeigt Werke Rauchs aus den letzten 20 Jahren. Der Katalog dazu ist garniert mit Texten, die wesentlich zum Verständnis des Künstlers. Eine perfekte Einführung ins Werk.

Bewertung: *****

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