Was Fotografie und Bildhauerei verbindet

Kunsthaus Zürich (Hrsg.) „Fotoskulptur – Die Fotografie der Skulptur 1839 bis heute“, 256 Seiten, 39,80 €, Hatje Cantz, ISBN: 978-3775725910;

Zwei Kunstformen finden zueinander: Die Fotografie und die Skulptur, ein kongeniales Paar. Schon in der Anfangsphase des Zelluloids waren berühmte bildhauerische Werke ein bevorzugtes Motiv. Dieser Bildband, Katalog einer Ausstellung im Kunsthaus Zürich, bietet einen herausragenden Überblick, von 1839 bis heute.

Seit ihren Anfängen ermöglicht die Fotografie ihre ganz eigene Art der Kunstinterpretation. Bildausschnitt, Tiefenschärfe, Aufnahmewinkel, Motivabstand und Beleuchtung sowie durch die Nachbearbeitung in der Dunkelkammer, Bildmontage, Collage- oder Assemblagetechniken sind die Werkzeuge, und so entstehen aus Exponaten der bildenden Kunst nachgerade neue Kunstwerk.

Die Ausstellung im Kunsthaus Zürich hat die beiden Kunstrichtungen Foto und Skulptur zusammengebracht – anhand von über 300 Fotos von über 100 Künstlern, darunter  Herbert Beyer, Brassaï,  Marcel Duchamp, Peter Fischli und David Weiss, Robert Frank,  André Kertész, Man Ray, Bruce Nauman und Iwao Yamawak.

T&exte über einzelne Kunstwerke wie Marcel Duchamps „Große Schachtel“ oder Daguerres Suppes Frage „Was ist Skultur“ runden diesen Überblick über 170 Jahre Fotografie-Geschichte ab.

Manche der ausgestellten Werke erscheinen auf den ersten Blick simpel und offenbaren erst beim näheren Hinschauen die ganze Tiefe, etwas Gabriel Orizcos „Wassermelonen“ oder auch Otto Umbehrs 1928 fotografierte Schaufensterpuppen „Das neueste Angebot“. Dann aber erkennt man, dass das Fotografieren nicht weniger Tiefgang hat als die Skulpturen im Original.

Ein Geschenktipp, der auch beweist, dass digitale Fotografie nicht alles ist.

Bewertung: ****

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