Türkei Special 1: Literatur, aber keine Reiseführer

Orhan Pamuk „Istanbul“

Yusuf Atilgan „Der Müßiggänger“

Asli Erdogan „Die Stadt mit der roten Pelerine“

Tevfik Turan (Hrsg.) „Von Istanbul nach Hakkari“

Leyla Erbil „Eine seltsame Frau“

Halid Ziya Usakligil „Verbotene Lieben“

Orhan Pamuk „Schnee“

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Die Türkei ist politisch in aller Schlagzeilen: Der Generalstaatsanwalt will die demokratisch gewählte Regierungspartei AKP verbieten, die Armee marschiert im Nordirak ein, um PKK-Basen zu zerstören, die Diskussion über Kopftücher an der Universität spaltet die Nation – und dazu steigt der Widerstand in der EU, das Land in die Gemeinschaft aufzunehmen.

Viele schlechte Nachrichten, nur eins ist völlig unstrittig: Literarisch betrachtet ist die Türkei längst Weltklasse und das nicht erst seit Orhan Pamuk 2006 den Nobelpreis bekam. Nicht ohne Grund ist die Türkei 2008 Gastland der Frankfurter Buchmesse. Und äußerst verdienstvoll hat der Unionsverlag eine ganze „Türkische Bibliothek“ veröffentlicht. Davon soll in diesem Lesenblog-Spezial die Rede sein.

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„Ich will“ ist das Elixier der Beziehung

Jorge Bucay „Liebe mit offenen Augen“, 272 Seiten, 19,90 €, Ammann-Verlag, ISBN: 978-3250601173;

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„Quiero – Ich will“ ist der wichtigste Satz in einer Beziehung, sagt der argentinische Paartherapeut Jorgé Bucay. „Liebe mit offenen Augen“, sein erster Roman ist eine leicht erzählte Paartherapie in Zeiten des Internets.

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Vom Abschied der absoluten Präzision

David Lindley, „Die Unbestimmbarkeit der Welt“, 302 Seiten, 19,95 €, DVA, ISBN: 978-3421042958;

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Auf der einen Seite stand Heisenberg mit seiner Unschärferelation, auf der anderen Einstein mit der Relativitätstheorie. 80 Jahre ist das nun her, und heute weiß man, beide hatten Recht – auch wenn sich die Theorien augenscheinlich widersprechen. Über die Hintergründe berichtet der Physiker und Journalist David Lindley in seinem lesenswerten Buch.

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Ernst bekommt seine Würde zurück

Robert Domes „Nebel im August – Die Lebensgeschichte des Ernst Lossa“, 352 Seiten, 7,95 €, C. Bertelsmann, ISBN: 978-3570304754;

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Schon wieder ein Buch über die Nazizeit? Reicht es nicht langsam mit diesem Thema? Nein, während über Judenvernichtung und Wehrmachts-Verbrechen hunderte Bücher geschrieben wurden, ist das Thema Euthanasie bis heute kaum bearbeitet. Dabei sind die Opfer allgegenwärtig: Angeblich „unwertes Leben“ wurde etwa am Bezirkskrankenhaus Wolfratshausen durch Zwangssterilisation „behandelt oder gar, wie in der Heil- und Pflegeanstalt Irsee, „vernichtet“. Ernst Lossa war eines der Mordopfer.

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Des Ragazzos Traum von Frauen und Autos

Alessandro Baricco, „Diese Geschichte“, 312 Seiten, 19,90 €, Hanser, ISBN: 978-3446209183;

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Ganz Klischee: Was das Herz des Italieners begehrt sind schnelle Frauen Autos und schöne Autos Frauen. Um beides geht es in Alessandro Bariccos neuem Roman „Diese Geschichte“. Mit „Seide“ landete der italienische Autor vor zwölf Jahren einen Welt-Bestseller. Sein neuestes Werk ist leider etwas dem Zeitgeist geschuldet.

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Eine romantische Liebe in Nienburg – wo sonst?

Feridun Zaimoglu, „Liebesbrand“, 352 Seiten, 19,95 €, Verlag Kiepenheuer & Witsch, ISBN: 978-3462039696;

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Ist es nicht schön? Feridun Zaimoglu ist einer „der besten deutschen Schriftsteller“ (Die Zeit). Bis er als Autor bekannt wurde, war er in erster Linie mal Türke. Was in Einwanderungsländern wie den USA völlig normal ist, nämlich Erfolg zu haben als Angehöriger einer Minderheit, ist bei uns noch etwas Besonderes. Das ist der wahre Erfolg des Erfolg des hoch gelobten Schriftstellers des hoch gelobten Romans „Liebesbrand“.

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