Psychologie spezial: Wenn Zwänge regieren

Susanne Fricke/Iver Hand, „Zwangsstörungen verstehen und bewältigen“, 141 Seiten, 13,90 €, Balance Buch + Medien Verlag, ISBN: 978-3867390019;

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Meine Mutter verließ nie die Wohnung, ohne wenigstens ein Mal zurückzukehren und nachzusehen, ob der Herd ausgeschaltet war. Eine Marotte oder tatsächlich eine Zwangsstörung?

Dr. Susanne Fricke, leitende Psychologin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, und Prof. Dr. Iver Hand, Gründungsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Zwangserkrankungen, wenden sich an Laien. Ihr Buch soll „Hilfe zur Selbsthilfe“ (Untertitel) bieten. Es ist ein Arbeitsbuch.

Anhand von Checklisten wird definiert, wann überhaupt von einer (krankhaften) Zwangsstörung zu reden ist., welche Zwänge es gibt.

Vor 100 Jahren sprach Siegmund Freud schon davon, dass Zwangskrankheiten als eine Art Privatreligion der Betroffenen zu sehen seien. Anders erklärt: Wenn Menschen in großer innerer Not sind, dann neigen sie dazu, „magische Rituale“ zu entwickeln. Sie sollen ihnen Vertrauen in die Zukunft geben.

Der Einstieg in die Selbsttherapie sind das „Prinzip der Gewöhnung“ und das „Gespräch mit dem Zwang“. Gut gemacht und sehr plausibel.

Übrigens: Die Zielgruppe dieses Buches ist groß. Zwei bis drei Prozent der Menschen, in Deutschland also bis zu zwei Millionen, leiden unter Zwangserkrankungen.

Bewertung: ****

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